Kurden gewinnen von IS eroberte Gebiete im Irak zurück
Kurdische Kämpfer haben im Irak mit Hilfe von Luftangriffen der US-Armee ein großes, von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliertes Gebiet zurückerobert.
Washington/Erbil - Nach mehr als 50 Luftangriffen konnten die Peschmerga-Kämpfer rund 100 Quadratkilometer bei der Stadt Sindschar westlich von Mossul nahe der syrischen Grenze einnehmen, wie US-Generalleutnant James Terry am Donnerstag in Washington sagte. "Ich glaube, wir haben bedeutende Fortschritte gemacht, die Offensive (des IS) aufzuhalten", sagte Terry.
In den vergangenen vier Wochen töteten die USA drei ranghohe militärische Anführer des IS, sagte ein Pentagon-Angehöriger der Nachrichtenagentur dpa. Darunter seien auch Abd al-Basit, Anführer der IS-Militäroperation im Irak, sowie auch Hadschi Mutas, ein wichtiger Stellvertreter von IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi. Generalstabschef Martin Dempsey sagte dazu dem "Wall Street Journal" (Donnerstag): "Dies stört ihre Planung und ihre Befehlstaktik."
Kurdischen Peschmerga-Einheiten gelang es bei ihrer jüngsten Offensive nach eigenen Angaben zudem, einen Korridor zum seit Monaten von-IS-Kämpfern belagerten Sindschar-Höhenzug frei zu schlagen. In dem Gebirge waren Tausende Angehörige der Minderheit der Jesiden eingeschlossen. Der Präsident der autonomen Region Kurdistans im Nordirak, Massud Barsani, sagte nach Angeben der kurdischen Nachrichtenagentur Rudaw, nun könnten die Menschen auf dem Höhenzug in Sicherheit gebracht werden.
Seit Beginn des Kampfes gegen die IS-Extremisten am 8. August haben die USA mehr als 1300 Luftschläge im Irak und in Syrien geflogen. Derzeit befinden sich rund 1700 US-Soldaten im Irak. Diese Zahl soll in den kommenden Monaten auf 3000 steigen. Sie sollen zwölf irakische und kurdische Brigaden zum Kampf gegen den IS ausbilden, aber selbst nicht an Kämpfen teilnehmen. Die Trainings- und Ausrüstungsmission wird nach Einschätzung Terrys mindestens drei Jahre dauern.