Kükenschreddern soll bis 2017 aufhören

Das von Tierschützern scharf verurteilte Töten von vielen Millionen männlichen Küken soll mit einer Methode zur frühzeitigen Geschlechtsbestimmung im Hühnerei beendet werden.
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Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 45 Millionen männliche Küken nach dem Ausbrüten getötet, weil sie für die Eierproduktion nicht benötigt werden.
dpa Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 45 Millionen männliche Küken nach dem Ausbrüten getötet, weil sie für die Eierproduktion nicht benötigt werden.

Berlin - "Mein Ziel ist, dass das Kükenschreddern 2017 aufhört", sagte Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) in Berlin. Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 45 Millionen männliche Küken nach dem Ausbrüten getötet, weil sie für die Eierproduktion nicht benötigt werden.

In Zukunft soll das Geschlecht bereits nach drei Tagen im Ei bestimmt werden. Dann könnten statt lebender Küken befruchtete Eier aussortiert werden. Für die Weiterentwicklung der entsprechenden Methode sicherte Schmidt der Universität Leipzig und ihren Partnern noch einmal 1,17 Millionen Euro Fördergelder zu. Bisher wurden bereits etwa zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Die Leiterin des Projekts in Leipzig, Prof. Maria Krautwald-Junghans, ist zuversichtlich, dass das Gerät rechtzeitig entwickelt werden kann. Dabei soll mit Lasertechnologie ein kleines Loch in das drei Tage bebrütete Ei gefräst werden und dann mit einer "Nah-Infrarot-Raman-Spektroskopie" das Geschlecht des Embryos bestimmt werden. Danach muss das Ei wieder verklebt werden.

Lesen Sie hier: Auf A5 verirrt - Polizisten retten Entenküken

Tierschützern gehen die Pläne nicht weit genug. Der Deutsche Tierschutzbund betonte am Donnerstag, langfristig sei eine Abkehr vom bisherigen System notwendig, etwa durch die Zucht von "Zweinutzungshühnern", die als Eier -und Fleischproduzenten eingesetzt werden können. "Ein Bundesminister, der selbst sagt, dass das Kükentöten gegen den Grundsatz des Tierschutzgesetzes verstößt, kann eigentlich nur ein Verbot aussprechen."

Ebenfalls am Donnerstag unterzeichneten Schmidt und die Geflügelwirtschaft eine Vereinbarung, die das umstrittene Schnabelkürzen bei Legehennen und Mastputen bis August 2016 beenden soll. Ausnahmen sollen nach Angaben der Produzenten jedoch möglich bleiben, etwa bei Federpickerei und Kannibalismus unter den Hühnern. Ebenso wie bei der Beendigung des Kükenschredderns müssten europaweite Regeln greifen, damit die deutsche Geflügelwirtschaft konkurrenzfähig bleibe.

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