Krisenherde beschäftigen Münchner Sicherheitskonferenz
Krisenherde wie Mali und Syrien, die Euro-Schuldenkrise und Cyber-Terrorismus - über diese Themen beraten Spitzenpolitiker, ranghohe Militärs und zahlreiche Experten von diesem Freitag an auf der 49. Münchener Sicherheitskonferenz.
München - Prominentester Gast ist in diesem Jahr US-Vizepräsident Joe Biden, der keine zwei Wochen nach der Vereidigung von Präsident Barack Obamas nach Deutschland kommt. Biden wird zuvor in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über internationale Frage beraten.
Bis zum Sonntag stehen in München in zahlreichen öffentlichen Debatten unter anderen auch die Frage nach einer sicheren Energieversorgung auf der Tagesordnung. Die Sicherheitskonferenz bietet aber auch Gelegenheit, sich hinter den Kulissen abzustimmen.
Zu Gast sind neben Biden unter anderem auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow, Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sowie vier Bundesminister.
Da die Beziehungen zwischen Russland und den USA sowie der Nato derzeit sehr schlecht sind, bietet die Konferenz Gelegenheit, in den Hinterzimmern wenigstens die Stimmung zu verbessern. Russland sieht sich durch Pläne einer US-Raketenabwehr bedroht und missbilligt zutiefst die Unterstützung für die syrische Opposition.
Biden dürfte deshalb vor allem das Gespräch mit Lawrow suchen. Der 70-Jährige wird wohl einen ersten Eindruck vermitteln, was Präsident Obama in seiner zweiten Amtszeit außenpolitisch plant.
Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi dürfte zum Streit um das Atomprogramm seines Landes Stellung nehmen. Der Westen verdächtigt die Führung in Teheran, an der Atombombe zu bauen.
Ein israelischer Luftangriff im Nachbarland Syrien hat zuletzt Furcht vor einem Flächenbrand im Nahen Osten ausgelöst. Israels Verteidigungsminister Ehud Barack muss damit rechnen, in München zum ersten Luftangriff seit 2007 auf Ziele in Syrien befragt zu werden. Zum Bürgerkrieg in Syrien wird der UN-Sondergesandte Lakhdar Brahimi sprechen.
Zum Auftakt am Freitag diskutieren unter anderem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite über die Euro-Schuldenkrise. Danach steht eine Debatte über Energiepolitik mit EU-Energiekommissar Günther Oettinger, Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain und dem Aufsichtsratschef des Ölkonzerns Shell, Jorma Ollila, auf dem Programm.