Krise in der Ostukraine: Schwäche oder Taktik?

Die Politikredakteurin Annette Zoch über die Krise in der Ostukraine
Annette Zoch |
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Die schlimmsten Befürchtungen scheinen wahr zu werden: Die Krim ist seit gut zwei Wochen russisch, und jetzt scheint Wladimir Putin auch nach dem Osten der Ukraine greifen zu wollen. Die Szenen in Donezk, Charkiw, Slawjansk oder Lugansk wirken wie ein einziges großes Déjà-Vû. Einheitlich gekleidete Soldaten ohne Abzeichen marschieren auf, besetzen Gebäude. Angeblich sind sie nur aufgebrachte pro-russische Bürger – aber dafür sind sie ungewöhnlich gut ausgerüstet und organisiert. Sie haben nur eine Forderung: ein Referendum über mehr autonome Rechte. Kennt man alles von der Krim.

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Der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow hat sich jetzt überraschend offen für ein solches Referendum über mehr Föderalismus gezeigt – aber wenn schon, dann bitte landesweit. Was auf den ersten Blick wie Schwäche aussehen mag (und vielleicht sogar ist – auch das Ultimatum an die pro-russischen Kräfte zur Räumung der Verwaltungsgebäude ist ohne Reaktion verstrichen), kann sich auch als geschickter taktischer Zug entpuppen.

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Denn im Donbas und in Charkiw ist die Lage keinesfalls so klar wie auf der Krim. Hier sprechen die Menschen zwar russisch, fühlen sich aber nicht unbedingt so. Aktuellen Umfragen zufolge sind 53 Prozent der Menschen im Osten gegen eine stärkere Föderalisierung. Es gibt keine Garantie, dass Russland sich mit einem Referendum zufrieden gibt. Aber es ist immer noch besser als Gewalt.

 

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