Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

In Charkiw ist die Opferzahl nach dem Beschuss eines Post-Verteilungszentrums am Samstagabend weiter gestiegen. Russlands Außenminister bereitet sich derweil auf einen Besuch im Iran vor. Der Überblick.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein ukrainischer Marinesoldat geht durch ein Gelände an der Frontlinie nahe des Flusses Dnepr.
Ein ukrainischer Marinesoldat geht durch ein Gelände an der Frontlinie nahe des Flusses Dnepr. © Alex Babenko/AP/dpa
Kiew/Moskau

Bei einem russischen Raketenangriff in der Region Charkiw im Osten der Ukraine sind am Samstagabend nach offiziellen ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.

Die Zahl der Verletzten durch den Beschuss eines Verteilungszentrums der ukrainischen Post stieg bis zum Nachmittag auf 16, wie die Charkiwer Staatsanwaltschaft mitteilte. Auf Fotos waren völlig zerstörte Lagerhallen zu sehen.

Moskau kündigte unterdessen eine Reise von Außenminister Sergej Lawrow in den Iran an. Das britische Verteidigungsministerium nannte eine neue Zahl der bislang in der Ukraine getöteten und verwundeten russischen Soldaten. Und Kiew bereitet einen Friedensgipfel vor.

Russlands Außenminister Lawrow will in Iran reisen

An dem Treffen an diesem Montag in Teheran sollen neben Lawrows iranischem Kollegen Hussein Amirabdollahian auch die Außenminister der Türkei, Georgiens, Armeniens und Aserbaidschans teilnehmen. Das teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag der Agentur Interfax zufolge mit.

Thema werde unter anderem der kürzlich eskalierte Konflikt zwischen den Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach im Südkaukasus sein, hieß es. Auch die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna bestätigte das Treffen, bei dem es demnach außerdem um den Ausbau regionaler Zusammenarbeit gehen soll.

Die russisch-iranische Kooperation auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet wird international immer wieder scharf kritisiert. So unterstützt die Islamische Republik nach westlichen Erkenntnissen Moskau mit sogenannten Kamikaze-Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Teheran bestreitet dies.

Britisches Ministerium: 150.000 Russen getötet oder schwerstverletzt

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums bisher mindestens 150.000 russische Soldaten ums Leben gekommen oder dauerhaft verletzt worden. Es sei wahrscheinlich, dass Russland seit Beginn des Konflikts 150.000 bis 190.000 Opfer zu verzeichnen habe, was Tote und dauerhaft verwundete einschließe, teilte das Ministerium in seinem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit.

Beziehe man auch Verwundete ein, die genesen seien und aufs Schlachtfeld zurückkehren sollten, liege die Gesamtzahl etwa bei 240.000 bis 290.000, schrieben die Briten. In der Statistik seien die Toten und Verwundeten der Söldner-Gruppe Wagner und von deren Gefangenenbataillonen, die im ostukrainischen Bachmut gekämpft hatten, nicht enthalten.

Die Opferzahlen entsprechen in etwa den Angaben der ukrainischen Seite, die die russischen Verluste mit insgesamt mehr als 293.000 angibt. Unabhängig belegt werden kann das derzeit nicht. Russland selbst macht - ebenso wie die Ukraine - in der Regel keine Angaben zu Getöteten und Verwundeten in den eigenen Reihen.

Selenskyj kündigt Ukraine-Treffen in Malta an

Die Ukraine will mit einem großen Treffen nationaler Sicherheitsberater zahlreicher Staaten in Malta ihren geplanten Friedensgipfel weiter vorbereiten. Zu den Gesprächen in einer Woche würden mehr als 50 Teilnehmer erwartet, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner in Kiew am Samstag verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Zu den Verhandlungen über seine "Friedensformel" werde in Malta auch die Türkei "ihre gewichtige Stimme und Haltung" einbringen, teilte er nach einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan mit.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.