Kremlsprecher räumt Verstöße gegen Mobilmachung ein

Kremlsprecher Peskow betonte zugleich, dass die russische Führung bisher keine Entscheidung über die Einführung des Kriegsrechts getroffen habe.
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Krasnodar: Russische Rekruten steigen in der Nähe eines militärischen Rekrutierungszentrums  in einen Bus ein.
Krasnodar: Russische Rekruten steigen in der Nähe eines militärischen Rekrutierungszentrums in einen Bus ein. © Uncredited/AP/dpa

Moskau - Angesichts zahlreicher Berichte über Zwangsmaßnahmen und Gewalt bei der Rekrutierung von Reservisten hat der Kreml Verstöße bei der Teilmobilmachung eingeräumt.

300. 000 Reservisten sollen in die russische Armee eingezogen werden

"In der Tat gibt es Fälle, in denen gegen das Dekret (von Präsident Wladimir Putin) verstoßen wird", sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow am Montag nach Angaben der Agentur Interfax. "Wir hoffen, dass das Tempo der Beseitigung zunimmt und dass alle Fehler korrigiert werden."

Putin hatte vor dem Hintergrund des sich hinziehenden Angriffskriegs gegen die Ukraine und nach zahlreichen Niederlagen der eigenen Armee die Teilmobilmachung angeordnet. 300. 000 Reservisten sollen in die russische Armee eingezogen werden. Die Verantwortung für die Organisation der Einberufung liegt bei den regionalen Gouverneuren und den Kreiswehrersatzämtern vor Ort.

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Zugleich betonte Peskow, dass die russische Führung bisher keine Entscheidung über die Einführung des Kriegsrechts getroffen habe. "Dazu gibt es im Augenblick keine Entscheidungen", sagte er. Bei einer Einführung des Kriegsrechts dürften wehrfähige Männer Russland nicht mehr verlassen. Um die Einberufung für den russischen Krieg in der Ukraine zu umgehen, reisen derzeit Zehntausende Männer fluchtartig aus Russland aus.

Scheinreferenden sind bis Dienstag angesetzt

Eine geplante Rede Putins vor beiden Parlamentskammern am Freitag nach dem Ende der international als Völkerrechtsbruch kritisierten Scheinreferenden in den besetzten ukrainischen Gebieten wollte Peskow nicht bestätigen.

Der Kreml werde aber rechtzeitig mitteilen, ob Putin einen Auftritt plane. Bisher wird erwartet, dass Putin die Gebiete schon am Freitag in die Russische Föderation aufnehmen könnte. Die Scheinreferenden sind bis Dienstag angesetzt.

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2 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 26.09.2022 15:22 Uhr / Bewertung:

    "In der Tat gibt es Fälle, in denen gegen das Dekret (von Präsident Wladimir Putin) verstoßen wird", sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow am Montag nach Angaben der Agentur Interfax.

    Ahja, und ist jetzt sein Sohn eingezogen worden, oder hat er das "auf anderer Ebene geregelt"?

  • Dr. Right am 27.09.2022 11:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Das war damals wohl nur ein Scherzanruf, um die Reaktion des Sohnes von Peskow zu testen. Der hat sich dann allerdings sehr elitär und unberührbar gegeben, weil Papa Peskow in der Machtzentrale sitzt. Kämpfen lassen: ja, bitte! Selber kämpfen und Opfer bringen: so weit geht es dann doch nicht.

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