Krankenkassen erwarten neue Finanznöte
Berlin - Schon 2013 würden die Einnahmen die Ausgaben wohl nicht mehr abdecken, mahnten der Branchenführer Barmer GEK und die KKH-Allianz.
Auch die Betriebskrankenkassen (BKK) warnten, der Überschuss von 3,9 Milliarden Euro für die gesetzlichen Kassen in den ersten drei Quartalen 2011 ergebe sich vor allem aus dem Einmaleffekt vergangener Gesetze.
Treffen die Prognosen zu, wären wohl bald wieder Zusatzbeiträge fällig. Im neuen Jahr werden die Versicherten zunächst weitestgehend davon verschont. Doch die Kassen machen Front gegen diese Aufschläge. Auch der Präsident des Bundesversicherungsamts (BVA), Maximilian Gaßner, stellte fest, der Zusatzbeitrag habe die geplante Funktion als objektives Preissignal im Wettbewerb bisher nicht erfüllen können.
Barmer-GEK-Vorstandschef Christoph Straub sagte aber: "Der Gesundheitsfonds dürfte 2013 wieder unter Druck geraten." Das ist die Geldsammelstelle der Kassen. Bei den Ausgaben für Arznei und Kliniken komme eine ansteigende Dynamik, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Die Einnahmeentwicklung werde 2013 wohl geringer. KKH-Allianz-Chef Ingo Kailuweit sagte der dpa: "Ich glaube nicht, dass die Konjunktur so gut ist, dass die Einnahmen noch 2013 den Finanzbedarf abdecken werden."
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