Krankenhausausgaben weiter gestiegen

Die Versorgung von Patienten im Krankenhaus kostet immer mehr Geld. Im Durchschnitt schlug jeder Behandlungsfall im vergangenen Jahr mit 3854 Euro zu Buche.
von  dpa

Die Versorgung von Patienten im Krankenhaus kostet immer mehr Geld. Im Durchschnitt schlug jeder Behandlungsfall im vergangenen Jahr mit 3854 Euro zu Buche.

Wiesbaden - Das waren das 2,2 Prozent mehr als 2009, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte.

Seit gut zehn Jahren steigen die Durchschnittskosten pro Behandlungsfall kontinuierlich an. Im Jahr 2000 kostete ein Krankenhausaufenthalt noch weniger als 3000 Euro. Die Steigerungsrate ging zuletzt wieder zurück (plus 4,5 Prozent von 2008 auf 2009).

Die durchschnittlichen Kosten pro Behandlungsfall unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern stark: Am niedrigsten waren sie 2010 in Mecklenburg-Vorpommern mit 3516 Euro je Fall, gefolgt von Sachsen und Brandenburg. Am höchsten waren die Behandlungskosten in Bremen mit 4311 Euro, gefolgt von Hamburg und dem Saarland.

Insgesamt gaben die deutschen Kliniken im Jahr 2010 - nach vorläufigen Ergebnissen - 79,7 Milliarden Euro aus. Sie behandelten damit rund 18 Millionen "vollstationäre" Patienten, also Kranke, die über Nacht in der Klinik bleiben mussten. In den Gesamtkosten waren nichtstationäre Leistungen in Höhe von 10,3 Milliarden Euro enthalten, zum Beispiel für Ambulanzen oder Forschungsprojekte.

Größter Posten bei den Ausgaben waren die Personalkosten in Höhe von 47,4 Milliarden Euro. Sie sind gegenüber 2009 um 3,4 Prozent gestiegen. Auch die Sachkosten stiegen um 3,3 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen sieht in "Überkapazitäten" eine Ursache für die hohen Kosten: Jedes fünfte Krankenhausbett stehe leer.

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