Kosovo lässt BND-Agenten frei

Der Fall hatte das Verhältnis zwischen Deutschland und dem Kosovo belastet, nun scheint der Konflikt beendet zu sein. Die drei Geheimdienstmitarbeiter werden denmächst zurück nach Deutschland gebracht.
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Noch immer ist unklar, ob der BND in den Anschlag verwickelt ist
AP Noch immer ist unklar, ob der BND in den Anschlag verwickelt ist

Der Fall hatte das Verhältnis zwischen Deutschland und dem Kosovo belastet, nun scheint der Konflikt beendet zu sein. Die drei Geheimdienstmitarbeiter werden denmächst zurück nach Deutschland gebracht.

Die drei Agenten des Bundesnachrichtendienstes (BND), denen ein Bombenanschlag auf das EU-Hauptquartier im Kosovo zur Last gelegt wurde, sind aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das bestätigten der Justizchef der UN-Kosovo-Verwaltung (UNMIK), Robert Dean, sowie die Verteidiger der Beschuldigten am Freitag in Pristina.

Zuvor hatten Laboruntersuchungen keine Beweise für eine Beteiligung der drei Männer im Alter zwischen 41 und 47 Jahren ergeben. Die Männer werden an diesem Samstag in einer Sondermaschine nach Deutschland geflogen. Ihre zunächst noch für den Freitagabend geplante Rückkehr scheiterte, weil das Flugzeug nicht rechtzeitig in Pristina landen konnte. Am Vortag hatte das Kosovo-Kreisgericht nicht wie angekündigt eine Entscheidung gefällt, sondern den Fall an die internationalen Richter verwiesen. Diese ausländischen Richter arbeiten innerhalb der UNMIK und sollen beim Aufbau eines Justizsystems nach westlichen Maßstäben helfen. Sie gaben am Freitag dem vor drei Tagen gestellten Antrag der Verteidiger auf Haftentlassung statt. Nach ihrer Freilassung wurden die drei Männer von der deutschen Botschaft in Obhut genommen. Die Kosovo-Richter hatten wiederholt versichert, sie stünden unter keinerlei Druck. Jedoch hatte die politische Führung offen erklärt, sie sei nicht an der Belastung der ausgezeichneten Beziehungen mit Deutschland als einem der wichtigsten Partner interessiert. Deutschland ist seit dem Bürgerkrieg (1998/99) der mit Abstand größte Geldgeber und nach den USA der wichtigste politische Fürsprecher Kosovos. Dieser jüngste europäische Staat hatte sich vor neun Monaten von Serbien abgespalten und war selbstständig geworden. 52 Staaten, darunter die große Mehrheit der EU-Mitglieder, die USA und Japan, haben das Kosovo bisher anerkannt. Serbien hat die Abspaltung verurteilt und versucht mit Hilfe Russland auf diplomatischem Parkett alles, um die fast nur noch von Albanern bewohnte Region wieder seinem Staatsverband einzugliedern. Die drei Deutschen waren verdächtigt worden, für den Bombenanschlag auf das Kosovo-Hauptquartier der EU in Pristina vor knapp zwei Wochen verantwortlich zu sein. Inzwischen hat sich eine bislang unbekannte paramilitärische Organisation zu dem Attentat bekannt. (dpa)

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