Korea-Konflikt: China macht Vorwürfe in Richtung der USA
Peking - Inmitten der Spannung auf der koreanischen Halbinsel hat Chinas Militär Anspielungen auf eine Mitverantwortung der USA an Konflikten in der Region gemacht.
"Länder haben ihre Allianzen in der Region Asien-Pazifik ausgebaut, ihre militärische Präsenz ausgeweitet und sie verstärken regelmäßig die Spannungen", hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Militärbericht.
In dem Report wurden zudem Daten zur Struktur der Volksbefreiungsarmee aufgelistet. Demnach gehören zum Heer 850 000 mobil einsetzbare Soldaten. Die Marine befehligt 235 000 Mann und hat drei Kommandoflotten. Bei der Luftwaffe stehen 398 000 Soldaten und Offiziere unter Befehl. Im Arsenal des zweiten Artilleriekorps befinden sich ballistische Raketen des Typs "Dong Feng" und Marschflugkörper des Typs "Chang Jian". In chinesischen Medien heißt es, dass zum ersten Mal Details über die Struktur des Militärs offiziell bekanntgeben worden seien.
Bei den Angaben handelt es sich aber vermutlich nur um einen Ausschnitt aus der Gesamtzahl der Militärangehörigen. Die Volksbefreiungsarmee gilt als personell stärkste Armee der Welt. Sie wird auf 2,3 Millionen Mann geschätzt.
In dem Militärbericht hieß es weiter, Chinas Volksbefreiungsarmee werde den Modernisierungsprozess weiter vorantreiben und seine Fähigkeit, "lokale Kriege" zu gewinnen.
China müsse sich derzeit mit vielen und schwierigen Risiken für seine Sicherheit auseinandersetzen, heißt es in dem Bericht. Es gebe Zeichen für "zunehmende Hegemonie, Machtpolitik und Neo-Interventionismus", hieß es weiter, ohne die USA namentlich zu erwähnen.
Die Nachrichtenagentur Xinhua hatte in der vergangenen Woche in einem Kommentar Washington kritisiert: "Während die USA Nordkorea eine rücksichtlose Provokation und das Ignorieren internationaler Wünsche vorwerfen, facht Washington selbst die Flammen an".
Peking hat wiederholt die Entsendung weiterer Truppen und Schiffe der USA nach Asien kritisiert. China wertete etwa die militärische Kooperation zwischen den USA und Ländern in der Region wie Japan, Südkorea oder die Philippinen als Teil einer Strategie zur Eindämmung Chinas.