Kompromisse bei Jamaika: Der Wähler-Wille

AZ-Nachrichtenchefin Natalie Kettinger über die bevorstehende Jamaika-Koalition. Alle beteiligten Parteien müssen Federn lassen, meint sie. 
von  Natalie Kettinger
AZ-Nachrichtenchefin Natalie Kettinger über Kompromisse in einer Jamaika-Koalition
AZ-Nachrichtenchefin Natalie Kettinger über Kompromisse in einer Jamaika-Koalition © AZ / Dpa

Die Mehrheit der Deutschen will Jamaika: Laut einer Forsa-Umfrage für den Stern befürworten 57 Prozent der Bürger eine schwarz-gelb-grüne Regierungskoalition. Damit diese möglich wird, erwarten die Wähler Kompromissbereitschaft von allen Beteiligten – vor allem aber von der CSU. 72 Prozent der Befragten raten den Christsozialen dazu, Zugeständnisse zu machen.

Eigentlich braucht es für diese Erkenntnis keine Umfrage. Es weiß schließlich jeder, dass in einem Vierer-Team nicht alle uneingeschränkt ihre Vorstellungen umsetzen können. Man muss aufeinander zugehen, unterwegs leisere Töne anstimmen und ein paar Federn lassen. Bayerns Hardliner Joachim Herrmann scheint das jetzt begriffen zu haben – und relativiert die Definition der Obergrenze.

Man habe nie von einer Beschränkung des Asylrechts gesprochen, formuliert er nun, es gehe einzig um die Machbarkeit der Integration. Das klingt doch schon fast wie ein Kompromiss. Ein Kompromiss, den die CSU-Anhänger sicher gerne zur Kenntnis nehmen. Denn 76 Prozent würden es ihrer Partei laut Umfrage übelnehmen, sollte sie die Koalitionsverhandlungen an der Obergrenze scheitern lassen.

Lesen Sie hier: Vor der Jamaika-Koalition - Ex-CSU-Chef Erwin Huber: "Wird sind zum Erfolg verurteilt"

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