Kommunistisches Manifest als Parteiprogramm
Teile des Kommunistischen Manifests sollen nach Willen das Partei-Vorsitzenden Lafontaine in das Programm der Linken einfließen. Zusätzlich fordert er eine Verstaatlichung von Konzernen.
Der Linke-Vorsitzende Oskar Lafontaine hat angekündigt, er wolle Passagen aus dem Kommunistischen Manifest in das künftige Parteiprogramm aufnehmen. «Die Sätze des Kommunistischen Manifestes sind doch hochaktuell», sagte Lafontaine der Zeitung «Die Welt».
Als Beispiel nannte er die Textstelle, wonach die Bourgeoisie und das Kapital «die persönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohl erworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt» haben. Aufnehmen will Lafontaine auch die Passage, wonach «an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt» wurde. Über das Parteiprogramm soll beim Bundesparteitag Ende Mai in Cottbus beraten werden. Lafontaine forderte auch eine weitgehende Verstaatlichung oder Wiederverstaatlichung von Konzernen. «Dass Post und Telekom in öffentlichem Besitz waren, hat sich über viele Jahre bewährt. Auch die Bahn sollte in Staatsbesitz sein.» Die Linke wolle auch den Stromsektor verstaatlichen. «Die neoliberale Privatisierung der Energiewirtschaft führt zu Monopolpreisen und zu Abzockerei. Die Stromnetze gehören in die öffentliche Hand», sagte Lafontaine. (dpa)