Kommunalwahlen in Frankreich entscheiden auch über Hollande

Frankreich hat am Sonntag in zweiter Runde über die künftigen Machtverhältnisse in den Kommunen entschieden. Bei den Wahlen in fast 6500 Städten und Gemeinden drohten den Sozialisten von Präsident François Hollande erneut herbe Verluste.
dpa |
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Paris - Die Konservativen hofften hingegen nach ihrer Schlappe vor sechs Jahren auf ein deutliches Plus. Die rechtsextreme Front National setzte auf einige spektakuläre Erfolge.

Der Wahlausgang könnte auch einen Umbau in der Regierung Hollandes nach sich ziehen. Der Staatschef hat bereits Konsequenzen angekündigt, ohne Details zu nennen. Erwartet wird eine Kabinettsumbildung.

Vor einer Woche war in fast 37 000 Kommunen gewählt worden. Dabei landeten die Listen der Linksparteien mit 38,2 Prozent abgeschlagen hinter den rechten Parteien, die 46,4 Prozent erzielten. Die Front National, die nur in ausgewählten Gemeinden antrat, kam landesweit auf 4,7 Prozent. Im zweiten Wahlgang fällt die Entscheidung in Kommunen, in denen keine Liste eine absolute Mehrheit erreichen konnte.

Bis zum Mittag gingen nach Informationen des Innenministeriums knapp 20 Prozent der Wähler zur Abstimmung. Damit liegt die Beteiligung noch unter der von vor einer Woche, als zu diesem Zeitpunkt 23,2 Prozent gewählt hatten.

Die Sozialisten müssen mit Rückschlägen in Städten wie Saint-Etienne, Reims, Metz oder Caen rechnen. Knappe Entscheidungen werden in Straßburg oder Toulouse erwartet.

In Paris gibt es ein prestigeträchtiges Duell zwischen der Sozialistin Anne Hidalgo und der UMP-Kandidatin Nathalie Kosciusko-Morizet. Beide gaben ihre Stimmen schon am Morgen ab. Hidalgo, im ersten Wahlgang überraschend hinten, kann nach Umfragen auf eine Mehrheit beim entscheidenden Votum rechnen.

Der scheidende Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë ist auch einer der Kandidaten, die als potenzielle Nachfolger für den angeschlagenen Premierminister Jean-Marc Ayrault genannt werden. Bei einer Regierungsumbildung durch Hollande werden aber auch Innenminister Manuell Valls oder Parlamentspräsident Claude Bartolone Chancen eingeräumt.

Auf schlagzeilenträchtige Einzelergebnisse auch im zweiten Wahlgang hofft die rechtsextreme FN. So wird im 71 000 Einwohner großen südfranzösischen Ort Béziers mit einem Erfolg des FN-Kandidaten Robert Ménard gerechnet.

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