Kommt bald der Terminator? Wissenschaftler warnt vor Robotern

Die US-Armee hat auf irakischen Boden derzeit über 4000 Militärroboter im Einsatz. Eine Entwicklung, die auch Terroristen nicht entgeht. Der Kampfroboter sei der Selbstmordattentäter von morgen, warnt ein britischer Experte.
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Robotertechnik wird häufig militärisch eingesetzt: Dieser wird bei der Entschärfung von Sprengstoff und Bomben eingesetzt.
ap Robotertechnik wird häufig militärisch eingesetzt: Dieser wird bei der Entschärfung von Sprengstoff und Bomben eingesetzt.

Die US-Armee hat auf irakischen Boden derzeit über 4000 Militärroboter im Einsatz. Eine Entwicklung, die auch Terroristen nicht entgeht. Der Kampfroboter sei der Selbstmordattentäter von morgen, warnt ein britischer Experte.

Der führende britische Robotikexperte, Noel Sharkey, hat vor der Bedrohung der Menschheit durch automatische Waffensysteme gewarnt. In einer Grundsatzrede vor dem Royal United Services Institute for Defence Studies, einer Forschungseinrichtung der britischen Armee, sagte der Informatiker von der Universität Sheffield, dass die Welt am Beginn eines Rüstungswettlaufes mit Roboterwaffen stehe. Roboter seien schon bald die Standardwaffe von Terroristen und würden Selbstmordattentäter ersetzen.

Neben dem US-Verteidigungsministerium als treibender Kraft arbeiten viele weitere Staaten an der Entwicklung autonomer Waffensysteme. Derzeit gibt es nach Einschätzung des Wissenschaftlers in Kanada, Südkorea, Südafrika, Singapur und Israel entsprechende Programme. In China, Russland und Indien werde vor allem die Entwicklung an unbemannten Flugzeugen vorangetrieben. Die USA wollen von 2010 bis 2013 vier Milliarden Dollar in die Entwicklung dieser Systeme investieren. Insgesamt werden die Investitionen auf über 24 Milliarden Dollar geschätzt. Im Irak hat die US-Armee derzeit 4000 Robotersysteme im Einsatz. Unbemannte Flugzeuge, so genannte Drohnen, haben im Irak bis Oktober 2006 bereits 400.000 Flugstunden im Einsatz. Derzeit sitzen noch immer Menschen am Feuerknopf, aber die Entwicklung gehe hin zu autonomen Systemen, die selbstständig entscheiden, wo, wann und wer getötet werden soll, warnte Sharkey.

Internationale Regeln gefordert

Das Problem sei, dass diese Waffen, wenn sie einmal auf dem Markt sind, auch leicht zu kopieren sein werden, sagte der Roboterexperte. Der Preisverfall bei dieser Technologie sei dramatisch, ergänzte er. Schon jetzt gebe es bezahlbare Komponenten frei zu kaufen. Eine kleine GPS-gesteuerte Flugdrohne sei schon für rund 300 Euro zu bauen. Sharkey ist aber vor allem um die ethischen Aspekte dieser militärischen Entwicklung besorgt. Autonome Waffensysteme könnten nicht zwischen militärischen und zivilen Zielen unterscheiden und könnten die Feuerkraft nicht verhältnismäßig zur Bedrohung einsetzen. Deswegen seien jetzt verbindliche Regelungen im Umgang mit diesen Waffensystemen nötig, appellierte der Robotikexperte an die internationale Staatengemeinschaft. (nz)

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