Kommentar zur Abschiebung von integrierten Asylbewerbern: Haarsträubend

Gut integrierte Asylbewerber werden abgeschoben und Horst Seehofer will nichts daran ändern. Ein Kommentar.
von  Claus Schöner
AZ-Autor Claus Schöner hält die aktuelle Situation was Abschiebungen angeht für haarsträubend.
AZ-Autor Claus Schöner hält die aktuelle Situation was Abschiebungen angeht für haarsträubend. © Julian Stratenschulte/dpa

Gut integrierte Asylbewerber werden abgeschoben und Horst Seehofer will nichts daran ändern, wohl aus Angst vor der AfD. AZ-Autor Claus Schöner wundert sich, wo der bayerische Pragmatismus geblieben ist.

Es ist haarsträubend: Deutschland schiebt teilweise gut integrierte Asylbewerber ab, die eine Ausbildung absolvieren und die gut deutsch sprechen. Die Situation ist unbefriedigend – vor allem vor dem Hintergrund der Klagen vieler Betriebe, die händeringend Nachwuchs suchen. Darum wäre der von der SPD geforderte „Spurwechsel“ vernünftig.

Doch Horst Seehofer lehnt eine solche Möglichkeit strikt ab. Zu groß ist die Angst vor der AfD. Wo ist bloß der bayerische Pragmatismus geblieben? Gerade im Freistaat sorgen Fälle für Schlagzeilen, in denen die Bevölkerung protestiert, weil integrierte Ausländer mit Job das Land verlassen sollen.

Die CSU sollte ihre starre Haltung aufgeben, um eine Lösung nicht nur im Sinne der Betroffenen, sondern auch der Wirtschaft zu finden.

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