Kommentar zu Erdogans Kuschelkurs: Lieber das Ekel

Recep Tayyip Erdogan schlägt vor dem Staatsbesuch in Deutschland versöhnliche Töne an. AZ-Politik-Vize Clemens Hagen kommentiert den Kuschelkurs des türkischen Staatspräsidenten. 
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Recep Tayyip Erdogan und seine Frau Emine werden in Berlin-Tegel empfangen. Clemens Hagen kommentiert.
Kay Nietfeld/dpa Recep Tayyip Erdogan und seine Frau Emine werden in Berlin-Tegel empfangen. Clemens Hagen kommentiert.

"Politik ist die Kunst des Möglichen", hat Otto von Bismarck einmal gesagt. Natürlich, in der schönsten aller Welten wäre es so, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel dem türkischen Präsidenten einmal so richtig die Meinung geigt. Was in aller Welt Recep Tayyip Erdogan sich dabei gedacht habe, als er die Moralkeule gegen Deutschland schwang und von "Nazismus" und "Faschismus" faselte.

Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel jetzt gute Miene zum bösen Spiel machen muss, hat Gründe. Zum einen brauchen wir die Türkei, damit sich keine weiteren Flüchtlingsströme aus Syrien und dem Irak Richtung Europa ergießen. Zum zweiten ist das Land Nato-Partner und trotz Erdogans fortgesetzten Strebens, seine Heimat in eine Autokratie zu verwandeln, ein Stabilitätsanker in dieser Krisenregion.

Allein aus diesen Gründen sollte der Westen auch zusehen, dass die türkische Wirtschaft nicht vollends den Bosporus runtergeht. Wenn die Lira weiter fällt, sich die Investoren aus dem Land komplett zurückziehen, dann wird auch die Bevölkerung ihren Präsidenten irgendwann zum Teufel jagen. Da kann er so viel den starken Sultan spielen, wie er will. Besser ein berechenbares Ekel als eine Türkei im Chaos.

Erdogans Ankunft in Berlin von heftiger Kritik begleitet

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