Kommandant verlässt Schweizergarde

Die Entscheidung des Papstes hatte für Gerüchte gesorgt: Kommandant Anrig hat die Schweizergarde verlassen. Wie es an der Spitze der traditionsreichen Truppe weitergeht, steht noch nicht fest.
dpa |
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Rom - Der Kommandant der päpstlichen Schweizergarde ist offiziell verabschiedet worden. Die Amtszeit von Daniel Rudolf Anrig endete am Samstag mit einer Messe und einer kurzen Zeremonie, wie Radio Vatikan berichtete. Bei einem militärischen Akt im Vatikan übergab der 42-Jährige das Kommando an seinen Vize-Kommandanten Christoph Graf, der zunächst kommissarisch die Leitung der Garde übernehmen soll. Wer Anrigs Nachfolger wird, steht noch nicht fest.

Der 34. Kommandant der traditionsreichen Schweizergarde dankte den Päpsten Benedikt XVI. und Franziskus für ihr Vertrauen. Er zog ein positives Fazit seiner Amtszeit und erklärte, er übergebe die Garde seinem Nachfolger in einem tadellosen Zustand. Franziskus hatte sich bereits am Freitag mit einer Privataudienz von Anrig verabschiedet. Der Argentinier hatte im Dezember entschieden, dass die Amtszeit des Schweizers nicht verlängert wird und dieser die Garde verlässt.

Dies hatte Spekulationen über die Zukunft der Garde, die seit mehr als 500 Jahren für den Schutz des Papstes zuständig ist, ausgelöst. So hatten italienische Medien berichtet, die Garde sei dem Papst zu militärisch und er wolle sie deshalb reformieren. Auch über eine Abschaffung der Truppe war spekuliert worden.

Anrig, der seit 2008 Kommandant war, wehrte sich beim Abschied gegen die Vorwürfe. "Zur Kritik am Führungsstil ist zu sagen, dass die Garde mit 110 Mann rund um die Uhr Dienst leisten muss. Das bedingt eine straffe Führung, und die Gardisten verstehen das", sagte er dem Schweizer "Tagesanzeiger". "Ich konnte zahlreiche Reformen umsetzen, die das Leben der Gardisten erleichtern."

Nach Ansicht von Anrig will der Pontifex mit dem Wechsel an der Spitze "frischen Wind in die Garde reinbringen". Der 42-Jährige sagte, er wäre gerne weiter Kommandant geblieben. Seine Ablösung sei aber auch ein positives Zeichen. "Es zeigt, dass sich der Papst für die Garde interessiert." Hinweise, dass der 78 Jahre alte Franziskus die Garde komplett abschaffen könne, sehe er nicht.

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