Kolumbien setzt nach Entführung Friedensgespräche mit Guerilla aus

Nach der Entführung eines Generals im Nordwesten Kolumbiens hat die Regierung die Friedensgespräche mit der linksgerichteten Farc-Guerilla bis auf weiteres auf Eis gelegt.
dpa |
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Bogotá - "Die Verhandlungen sind suspendiert, bis diese Situation aufgeklärt ist", sagte Präsident Juan Manuel Santos in Bogotá. Die Unterhändler der Regierung würden nicht wie geplant an diesem Montag zur Fortsetzung der Gespräche nach Havanna reisen.

Für die Verschleppung des Generals Rubén Alzate hatte der Staatschef zuvor Rebellen der Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) verantwortlich gemacht. Die Entführten müssten sofort und unversehrt freigelassen werden, forderte Santos.

Zugleich kritisierte der Präsident, dass der ranghohe Offizier sich in das gefährliche Dschungelgebiet vorgewagt habe und nicht in Uniform unterwegs gewesen sei. "Ich möchte, dass sie mir erklären, warum Alzate alle Sicherheitsprotokolle missachtet hat und sich in Zivil in der Roten Zone befand", sagte der Präsident an die Adresse des Verteidigungsministeriums und des Oberbefehlshabers der Armee.

Medienberichten zufolge war der General in dem Gebiet, um in der Grenzregion zu Panama ein nicht näher genanntes Energieprojekt zu überprüfen.

Mit dem General wurden ein Unteroffizier und eine Rechtsanwältin verschleppt, wie das Ministerium mitteilte. Ein weiterer Soldat konnte demnach fliehen.

Die kolumbianische Regierung verhandelt seit November 2012 in Havanna mit der Guerilla über das Ende des 50-jährigen Konfliktes. In dem südamerikanischen Land bekämpfen mehrere linke Rebellenorganisationen die Staatsmacht. Die größte Guerillagruppe sind die marxistischen Farc. Bis Mitte der 2000er Jahre waren auch rechte Paramilitärs aktiv. Mehr als 220 000 Menschen wurden bislang in dem Konflikt getötet. Zudem wurden Millionen Bürger vertrieben.

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