Kölns Oberbürgermeister will nicht mehr antreten

Keine Hoffnung mehr: Nach scharfer Kritik an seinem Krisenmanagement kandidiert Kölns Oberbürgermeister Schramma nicht mehr für eine weitere Amtszeit. Zuletzt nahmen ihn Ermittler wegen illegaler Mitschnitte ins Visier.
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Fritz Schramma will nicht noch einmal antreten
dpa Fritz Schramma will nicht noch einmal antreten

Keine Hoffnung mehr: Nach scharfer Kritik an seinem Krisenmanagement kandidiert Kölns Oberbürgermeister Schramma nicht mehr für eine weitere Amtszeit. Zuletzt nahmen ihn Ermittler wegen illegaler Mitschnitte ins Visier.

Der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) zieht seine Kandidatur für eine neue Amtszeit zurück. Er werde bei der Wahl am 30. August nicht noch einmal antreten, kündigte er am Sonntag in Köln an. Der Grund dafür sei, dass der Einsturz des Kölner Stadtarchivs zunehmend in den Wahlkampf hineingezogen werde. «Offensichtlich ist vielen der Wahlausgang wichtiger als das langfristige Wohl unserer Stadt», sagte er.

Schramma war wegen seines Krisenmanagements nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März an einer U-Bahn-Baustelle in die Kritik geraten. Bei dem Unglück waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Schramma war unter anderem ein «Schlingerkurs» in der Frage vorgeworfen worden, ob die U-Bahn nach dem Unglück noch weitergebaut werden sollte. Im Stadtrat hatten ihm SPD und Grüne Inkompetenz vorgeworden. Hinzu kamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn.

50 Prozent für Schrammas Herausforderer

Der Oberbürgermeister soll interne und damit vertrauliche Sitzungen zum Archiv-Einsturz mitgeschnitten haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen Paragraf 201 des Strafgesetzbuches, in dem es um die «Verletzung der Vertraulichkeit des Worts» geht. Darin ist auch der Umgang mit Tonbandaufzeichnungen in nicht-öffentlichen Sitzungen geregelt.

Als wahrscheinliche Ursache für das Unglück gelten technische Probleme beim Bau der U-Bahn. In einer repräsentativen Umfrage, die «Kölner Stadt-Anzeiger» und Kölner «Express» am Sonntag veröffentlichten, gaben in der vergangenen Woche nur noch 37,6 Prozent der Befragten an, bei der OB-Wahl für Amtsinhaber Schramma zu stimmen. 50 Prozent sprachen sich für Schrammas Herausforderer Jürgen Roters (SPD), 12,4 Prozent für einen anderen Kandidaten aus. Der frühere Polizei- und Regierungspräsident Roters ist gemeinsamer Kandidat von SPD und Grünen. (dpa/AP)

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