Köhler will Dalai Lama nicht treffen

Gastfreundschaft zeigen anstatt sich wegzuducken, fordert Gründen-Chefin Roth von Bundespräsident Köhler. Dieser steht in der Kritik, weil er den Dalai Lama einem Zeitungsbericht zufolge nicht empfangen will. Ein Vertrauter des Dalai Lama spricht von Feigheit.
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Der Dalai Lama ist gegen einen Olympia-Boykott
dpa Der Dalai Lama ist gegen einen Olympia-Boykott

Gastfreundschaft zeigen anstatt sich wegzuducken, fordert Gründen-Chefin Roth von Bundespräsident Köhler. Dieser steht in der Kritik, weil er den Dalai Lama einem Zeitungsbericht zufolge nicht empfangen will. Ein Vertrauter des Dalai Lama spricht von Feigheit.

Nach Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) lehnt auch Bundespräsident Horst Köhler ein Treffen mit dem Dalai Lama bei dessen Deutschlandbesuch nächste Woche ab. Die «Bild am Sonntag» zitierte Köhlers Sprecher Martin Kothe mit den Worten: «Eine Begegnung mit dem Dalai Lama kommt aus terminlichen Gründen nicht zustande.»

Der TV-Journalist Franz Alt, ein Vertrauter des Dalai Lama, hält dies für eine Ausrede. «Der Bundespräsident geht vor den Chinesen in die Knie. Das ist Feigheit», sagte Alt der «Bild am Sonntag». Er habe, so Alt, «kein Verständnis dafür, das die chinesische Regierung mit Vertretern des Dalai Lama spricht, aber unsere Obrigkeit ablehnt, dies zu tun. Die Chinesen reagieren nur auf Druck». Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth übte ebenfalls scharfe Kritik am Bundespräsidenten. «Es stünde Bundespräsident Köhler gut zu Gesicht, wenn er sich nicht wegducken, sondern Gastfreundschaft gegenüber dem Dalai Lama zeigen würde», sagte sie. Auch sei für sie völlig unverständlich, weshalb Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht dafür sorgen könne, «dass er von einem Mitglied der Bundesregierung empfangen wird». Die Kanzlerin selbst, die 2007 ungeachtet chinesischer Proteste den Dalai Lama im Kanzleramt begrüßt hatte, ist während des Besuchs des Tibeters auf Dienstreise in Lateinamerika. (dpa)

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