Köhler an die Deutschen: "Wir können alle etwas tun"

In seiner Weihnachts- ansprache hat Bundespräsident Köhler die Menschen in Deutschland zu mehr Achtsamkeit aufgerufen.
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Bundespräsident Horst Köhler hält seine Weihnachtsansprache
dpa Bundespräsident Horst Köhler hält seine Weihnachtsansprache

BERLIN - In seiner Weihnachts- ansprache hat Bundespräsident Köhler die Menschen in Deutschland zu mehr Achtsamkeit aufgerufen.

Achtsam leben heiße, sich für eine gerechte Ordnung „bei uns und in der Welt“ einzusetzen, sorgsam mit den natürlichen Lebensgrundlagen umzugehen und sich für die Nächsten sowie für die Allgemeinheit zu engagieren. Den Soldaten in Afghanistan dankte er für ihren Einsatz.

Köhler forderte allgemein eine „Kultur der Achtsamkeit und Anerkennung“. Mit Blick auf die Weltwirtschaftskrise, die durch „Maßlosigkeit bei Finanzakteuren und Mängel bei der staatlichen Aufsicht“ ausgelöst worden sei, sagte er: „Wir brauchen Ehrbarkeit und bessere Regeln in der Finanzwirtschaft. Wir brauchen das Verständnis dafür, dass Geld den Menschen dienen muss und sie nicht beherrschen darf.“ Er verlangte „Einkehr von den Verantwortlichen“. Verantwortungsbewusstsein mahnte Köhler auch im Umgang mit der Umwelt an. „Wenn wir wollen, dass unsere Erde, und wir haben nur die eine, auch morgen noch eine gastliche Heimat sein soll, dann müssen wir achtsamer mit den natürlichen Lebensgrundlagen umgehen.“ Die Demokratie und die Möglichkeit zur Gestaltung der Welt nannte Köhler ein Geschenk. Sie erforderten aber auch eine „Politik, die über den Tag hinaus denkt und handelt“. Über das Engagement vieler Bürger in Vereinen und Kirchengemeinden, in politischen Parteien, in Bürgerinitiativen und in der Nachbarschaftshilfe zeigte er sich froh.

Köhler erinnerte an die „Schutzlosigkeit“, die viele Menschen im vergangenen Jahr erfahren haben. Als Beispiele nannte er den Amoklauf von Winnenden, bei dem 15 Kinder von der Hand eines Kindes starben, oder den Mann, der an einer Münchner S-Bahn-Station couragiert wehrlosen Kindern beigestanden hatte und dafür mit seinem Leben bezahlte. „Wir haben in diesem Jahr Taten erlebt, die uns an die Grenze des Verstehbaren geführt haben“, sagte der Bundespräsident. Doch stecke in ihnen auch eine Aufforderung: „Die Aufforderung, nachzudenken über uns selbst und wie wir zusammenleben. Sind wir achtsam genug miteinander?“ Den Soldaten, Polizisten und zivilen Aufbauhelfern, die in Afghanistan im Einsatz sind, dankte Köhler ausdrücklich. In Deutschland mache man sich oft nicht klar, was ihr Dienst bedeute.

AP

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