Knappes Rennen bei Präsidentenwahl in Nigeria

Bei der Präsidentenwahl in Nigeria zeichnet sich die Möglichkeit eines Wahlsieges des muslimischen Oppositionskandidaten Muhammadu Buhari an.
von  dpa

Bei der Präsidentenwahl in Nigeria zeichnet sich die Möglichkeit eines Wahlsieges des muslimischen Oppositionskandidaten Muhammadu Buhari an. Erste Auszählungsergebnisse zeigten ein knappes Rennen Buharis mit christlichen Amtsinhaber Goodluck Jonathan.

Abuja - Dabei schien Buhari in Führung zu liegen. Das Ergebnis der Wahl in Afrikas bevölkerungsreichstem Land sollte im Laufe des Tages von der Wahlkommission bekanntgegeben werden. Die Abstimmung am Samstag verlief nach Ansicht verschiedener Beobachter im Großen und Ganzen ordnungsgemäß.

Eine Gruppe zivilgesellschaftlicher Wahlbeobachter warnte jedoch vor Manipulationen bei der Auszählung der Stimmen. Es gebe aus mehreren Bundesstaaten besorgniserregende Berichte über Manipulationen und den Einsatz von Sicherheitskräften zur Beeinflussung von Auszählungen, sagte die Gruppe am Montag. Die renommierte Organisation Nigeria Civil Society Situation Room wird finanziell auch von der US-Regierung unterstützt.

Sollte der 72 Jahre alte frühere Militärdiktator Buhari den 57 Jahre alten Jonathan ablösen, wäre es der erste Wahlsieg der Opposition seit der Rückkehr des westafrikanischen Lands zur Demokratie 1999. Rund 70 Millionen Wahlberechtigte waren am Samstag an die Urnen gerufen. Genaue Daten zur Wahlbeteiligung gab es zunächst nicht.

Der Amtsinhaber und seine regierende Demokratischen Volkspartei (PDP) umwarben die Wähler mit der Aussicht auf Kontinuität; Buhari und sein Oppositionsbündnis Partei der Fortschrittlichen (APC) versprachen die Bekämpfung der grassierenden Korruption und einen Sieg über den islamistischen Terrorismus der Boko Haram. Seit 2009 haben die sunnitischen Extremisten im Nordosten Nigerias mindestens 14 000 Menschen getötet.

Um die Präsidentenwahl zu gewinnen, muss ein Kandidat neben einer absoluten Stimmenmehrheit auch mindestens 25 Prozent der Stimmen in zwei Dritteln der 36 Bundesstaaten des Landes gewinnen. Zur Wahl stehen 14 Kandidaten. Sollte keiner die nötige Mehrheit erreichen, wäre in zwei Wochen eine Stichwahl fällig. Am Samstag wurde auch ein neues Parlament gewählt.

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