Kliniken und Patientenverband für neuen Organspende-Vorstoß

Über Regeln zur Organspende wird immer wieder kontrovers diskutiert. Jetzt gibt es einen neuen Vorschlag, den Betroffene und Ärzte gutheißen.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Im Ringen um mehr lebensrettende Organspenden kommt ein neuer Anlauf für Änderungen der Spenderegeln in Gang.
Im Ringen um mehr lebensrettende Organspenden kommt ein neuer Anlauf für Änderungen der Spenderegeln in Gang. © Hendrik Schmidt/dpa

Berlin - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) unterstützt den neuen Vorstoß für die Einführung einer Widerspruchslösung in der Organspende. "Die Widerspruchslösung kann für mehr gerettete Leben sorgen, da sich die Menschen so aktiv mit der Frage der Organspende auseinandersetzen müssen", sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Viel zu viele Menschen würden weiter vergeblich auf ein Spenderorgan warten. 

Organentnahmen in Deutschland derzeit nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt

Eine Abgeordnetengruppe hatte eine fraktionsübergreifende Initiative im Bundestag vorgestellt, die auf die Einführung einer Widerspruchsregelung zielt. Das hieße, dass zunächst alle als Organspender gelten – außer jenen, die aktiv widersprechen. Derzeit sind Organentnahmen in Deutschland nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt. Ein erster Anlauf für eine solche Reform war 2020 gescheitert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstützt den neuen Versuch, um das "Sterben auf der Warteliste" zu beenden.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Der Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) nannte den neuen Vorstoß "dringend und wichtig". Der Verband, der auch die wartenden Patienten vertritt, mahnte aber weitere Schritte darüber hinaus an. Das Modell müsse Teil des Gesamtkonzepts sein, sagte BDO-Chefin Sandra Zumpfe dem RND. Notwendig seien auch eine kontinuierliche Aufklärung, die Unterstützung der Transplantationsbeauftragten und Entnahmekliniken, aber auch eine stärkere Anerkennung und Betreuung der Hinterbliebenen von Organspenderinnen und -spendern. 

Mehr Organe wie Nieren, Lebern oder Herzen für schwer kranke Patienten werden seit Jahren dringend benötigt. Im vergangenen Jahr gaben 965 Menschen nach ihrem Tod ein Organ oder mehrere Organe für andere frei, wie die koordinierende Deutsche Stiftung Organtransplantation ermittelte. Zugleich standen aber 8400 Menschen auf Wartelisten. Damit Spenden überhaupt infrage kommen, müssen zwei Fachärzte unabhängig voneinander den Hirntod eines Verstorbenen feststellen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.