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"Klimaterroristen": Verbal abrüsten

Der AZ-Korrespondent über die "Klimaterroristen".
Claus Schöner |
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Die Marburger Sprachjury hat "Klimaterroristen" zum Unwort des Jahres gekürt. Damit ist die Wahl abermals auf einen Begriff gefallen, den besonders gerne und oft die AfD im Munde führt. Doch auch Vertretern der Union kommen Worte wie "Klima-RAF" leicht über die Lippen.

Sprachliche Verrohung greift um sich

Eine angemessene Entscheidung, ebenso beim Zweitplatzierten, der auf CDU-Chef Friedrich Merz zurückgehende Begriff "Sozialtourismus" im Zusammenhang mit ukrainischen Kriegsflüchtlingen. Beide zeigen, wie sehr die sprachliche Verrohung selbst in den Volksparteien um sich greift.

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Doch in Zeiten, in denen das gesellschaftliche Klima rauer geworden ist und Populisten mit ihrer Hetze Stimmung machen, tragen die Vertreter der demokratischen, staatstragenden Parteien eine besondere Verantwortung. Auch sprachlich. Das Unwort mahnt also zur verbalen Abrüstung. Dazu, nicht einfach plakative Begriffe "rauszuhauen" und Konflikte zu verschärfen.

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15 Kommentare
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  • ESC-Gast am 12.01.2023 09:26 Uhr / Bewertung:

    RAF geht defintiv zu weit, aber "Terrorist" passt schon, wie meine Vorredner geschrieben haben. Und wenn Molotowcocktails geschmissen werden, da sollte man den Terminus "Aktivist" doch mal prüfen, ob das nicht zu harmlos ist.
    Kann mich erinnern, dass Omas, die nur das Grundgesetz in der Hand hielten (böse Demonstranten) mieser behandelt wurden als die sogenannten Klimaaktivisten (gute Demonstranten).

  • KUMMUC am 11.01.2023 19:03 Uhr / Bewertung:

    Klar dass du diese Straftaten und Straftäter wieder relativierst, geschieht ja für die Umwelt und durch Linke, würden Rechte dies tun, wäre das Geschrei wieder groß, eo bleibt der Rechtsstaat, da muß durchgegriffen werden.

  • Der wahre tscharlie am 11.01.2023 17:09 Uhr / Bewertung:

    Vollkommen zutreffender Kommentar. Denn die sprachliche Verrohung hat die Altparteien schon lange ergriffen. Man denke nur an Söders "Asyltourismus" oder Seehofers "Ausländermaut".
    Insofern würde es mich nicht verwundern, wenn von den Konservativen irgendwann der altbekannte Satz kommt, "das wird man doch mal sagen dürfen".

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