Klimagipfel geht weiter
Der zunehmend chaotisch verlaufende Klimagipfel im südafrikanischen Durban wird trotz sehr festgefahrenen Positionen vorerst nicht abgebrochen. "Es geht weiter", sagte der deutsche Chefunterhändler Karsten Sach.
Durban - Die Verhandlungen könnten noch dauern. Die EU dringt massiv auf einen Fahrplan für ein rechtlich verbindliches Klimaabkommen bis 2015. Besonders die USA, China und Indien wollen das nicht mittragen. Die Konferenz war bereits um einen Tag verlängert worden. Auch Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) musste seinen Flug am Samstag daher umbuchen.
Es war völlig unklar, wann das Abschlussplenum beginnen soll, wo sich alle Staaten zu dem Vorschlag eines Fahrplans für einen Weltklimavertrag bekennen müssten. Möglich ist, dass die EU und dutzende Entwicklungsländer hart bleiben und es dann im Plenum zum offenen Bruch kommt. Damit könnte es in Durban kein Ergebnis geben - unklar ist, ob es dann auch eine Vertagung auf 2012 geben könnte.
Ein Problem ist, dass gerade viele Delegierte der ärmsten Länder ihren Aufenthalt nicht verlängern konnten. "Das ist die größte Ungerechtigkeit", sagte Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser. "Die, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, mussten schon abreisen und die Entscheidungen fallen ohne sie."