Kim Jong Il taucht wieder auf

Für einige Wochen war der Diktator vollkommen von der Bildfläche verschwunden. Jetzt ist er zum ersten Mal wieder öffentlich aufgetreten. Über die Gründe wird im Nachbarland spekuliert.
Nach fast zweimonatiger Abwesenheit und Spekulationen über seinen Gesundheitszustand hat sich der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Il wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Der 66-Jährige besuchte ein Fußballspiel von Studenten in der Hauptstadt Pjöngjang, wie die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag berichtete.
Nach Angaben der USA und Südkoreas erlitt Kim einen Schlaganfall und musste sich einer Hirnoperation unterziehen. Er war zuletzt Mitte August öffentlich aufgetreten. Die Regierung in Pjöngjang hat Berichte über eine Krankheit des Staatschefs stets zurückgewiesen. Wann genau er nun das Fußballspiel besuchte, ging aus dem KCNA-Bericht nicht hervor. Das Match habe anlässlich des 62. Gründungsjahrestags der Kim-Il-Sung-Universität stattgefunden - benannt nach dem Vater des jetzigen Machthabers, hieß es. Kim habe im Anschluss beiden Teams gratuliert. Die Spekulationen über seinen Gesundheitszustand hatten sich verstärkt, nachdem der Staats- und Parteichef am 9. September nicht an einer Militärparade zum 60. Jahrestag der Staatsgründung teilgenommen hatte. Kim übernahm die Regierung nach dem Tod seines Vater Kim Il Sung im Jahr 1994, die Frage nach seiner Nachfolge ist bislang nicht geklärt. (AP)