„Kikeriki und darunter nur Mist“

Die Grünen treffen sich in Landshut und lassen kein gutes Haar an der Staatsregierung
Jens Knüttel |
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Ernstere Töne kamen vom Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir: «Die eigentlichen Probleme haben nicht wir. Die eigentlichen Probleme haben die Bürgermeister in Libanon, die Bürgermeister in Jordanien, die Bürgermeister im Osten der Türkei. Die würden sich die Probleme, die wir hier haben, wünschen.»
dpa Ernstere Töne kamen vom Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir: «Die eigentlichen Probleme haben nicht wir. Die eigentlichen Probleme haben die Bürgermeister in Libanon, die Bürgermeister in Jordanien, die Bürgermeister im Osten der Türkei. Die würden sich die Probleme, die wir hier haben, wünschen.»

Landshut - Chinesische Weisheiten beim Politischen Aschermittwoch in Landshut: „Es gibt Menschen, die Fische fangen, und manche, die nur das Wasser trüben.“ Grünen-Landtagschefin Margarete Bause setzt vor rund 200 Anhängern in den Bernlochner-Sälen auf die Kraft der Philosophie, um die bayerische Staatsregierung verbal abzuwatschen. „Großspuriges Kikeriki, aufgeblasenes Herumstolzieren und darunter nur Mist – das ist das Prinzip der CSU und ihres Vorsitzenden Horst Seehofer“, lässt die Fraktionsvorsitzende kein gutes Haar am Ministerpräsidenten und poltert: Bayern brauche keine Schandmaul-Politik, die herablassend auf andere blicke. „Kurzschluss, Chaos und Crashkurs – geradewegs in den Graben.“

Bause stellt dem Freistaat unter der CSU-Regentschaft nicht nur bei der Energiewende, sondern auch bei der Bildungs- und Asylpolitik ein Armutszeugnis aus. Der Grünen-Bundeschef Cem Özdemir setzt im Gegensatz zu Bause auf deutlich differenziertere Töne: „Die eigentlichen Probleme haben nicht wir. Die eigentlichen Probleme haben die Bürgermeister im Libanon, die Bürgermeister in Jordanien und die Bürgermeister im Osten der Türkei. Die würden sich die Probleme, die wir hier haben, wünschen.“

"Fanatiker, verkrümelt euch!"

Vor dem Hintergrund des Terrors durch die Miliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und dem Irak, aber zuletzt auch in Paris und Kopenhagen, stellt sich der Grünen-Bundesvorsitzende den Dschihadisten mit scharfen Worten entgegen: „Fanatiker aller Länder, verkrümelt euch endlich!“ Nicht die Religionen seien das Problem, sondern die Extremisten, merkt er an.

Trotz aller Rivalität zur CSU lässt Özdemir deren Übervater Franz Josef Strauß – dieser hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert – mit einem Augenzwinkern hochleben: „Bei allem Streit in der Sache, herzlichen Glückwunsch.“ Doch dessen Nachnachfolger, Bayerns Ministerpräsident Seehofer, „hat nicht mehr alle Tassen im Schrank“. Auch einen Seitenhieb auf CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, „die schrillste Hornbrille Bayerns“, kann sich Özdemir nicht verkneifen.

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