Kiew: Westen schuld an langsamer ukrainischer Offensive

Die ukrainischen Truppen kommen bei ihrer Gegenoffensive langsamer voran als erhofft. Präsidenten-Berater Podoljak macht den westlichen Partnern Vorwürfe.
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Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie in der Region Donezk.
Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie in der Region Donezk. © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Kiew - Die politische Führung in Kiew hat die bisher geringen Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive mit dem Zögern des Westens bei Waffenlieferungen erklärt. "Die bei der Überzeugung der Partner verlorene Zeit, die notwendigen Waffen zu liefern, spiegelt sich im konkreten Ausbau russischer Befestigungen wider", schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, am Freitag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Die Russen hätten sich tiefer eingegraben und ein System von Minenfeldern angelegt.

Ein Durchbrechen der russischen Frontlinien erfordere nun einen "klugen und überlegten Ansatz". "Das Leben des Soldaten ist der höchste Wert für die Ukraine", unterstrich Podoljak. Der reale Krieg sei kein Blockbuster aus Hollywood. Die Militärführung würde sich daher bei ihrem Vorgehen nicht auf die "Fans auf den Tribünen" stützen, sondern auf die "Militärwissenschaft und den Verstand".

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Vor etwa drei Wochen begann die ukrainische Armee ihre lang erwartete Offensive gegen die vor knapp 16 Monaten einmarschierten russischen Truppen. In dieser Zeit sind Kiewer Angaben nach in der Südostukraine acht Dörfer und rund 113 Quadratkilometer befreit worden. Medienberichten zufolge erlitten beide Seiten hohe Verluste an Menschen und Material. Kiew strebt eine Rückeroberung aller seiner Gebiete in den Grenzen von 1991 an.

Ukrainische Armee: Hauptkräfte noch nicht eingesetzt

Im Rahmen ihrer Gegenoffensive steckt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben indessen weiter in der Abtastphase und hat die Hauptkräfte noch nicht eingesetzt. "Jeder will augenblicklich und sofort einen großen Sieg", sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, im Interview der britischen Zeitung "Guardian". Der zum Sieg führende Prozess brauche jedoch eine gewisse Zeit, da auf beiden Seiten viele Kräfte und viel Material konzentriert seien. Zudem hätten die Russen viele Hindernisse errichtet.

Laut dem Generaloberst sind die russischen Truppen in der Überzahl. "Ich habe noch nie gegen eine geringere Zahl des Feindes gekämpft. Sie waren uns immer zahlenmäßig überlegen", unterstrich Syrskyj.

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