Kerry: Snowden soll sich in den USA der Justiz stellen
US-Außenminister John Kerry hat Edward Snowden aufgefordert, in die USA zurückzukommen und sich dort der Justiz zu stellen.
Washington - Dort könne der Enthüller der weltweiten Spähaktionen des US-Geheimdienstes NSA auch seine Kritik an den Überwachungen darlegen, sagte Kerry dem TV-Sender CBS.
Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Snowden sei ein Mann, der sein Land betrogen habe. Er habe seinen Eid gebrochen, den er zu Beginn seiner Tätigkeit geschworen habe. Snowden habe seinem Land sehr geschadet. "Er hat Terroristen gesagt, was sie tun können, um zu vermeiden, entdeckt zu werden."
Snowden, der derzeit in Russland politisches Asyl genießt, hatte sich zuvor in einem Interview als "High-Tech-Spion" der NSA bezeichnet. Er sei ausgebildeter Spion und habe für die Geheimdienste NSA und CIA verdeckt im Ausland gearbeitet, sagte der 30-Jährige in am Dienstagabend (Ortszeit) vorab veröffentlichten Ausschnitten eines Interviews des US-Senders NBC.
Damit wies er Anschuldigungen seiner Kritiker zurück, die ihn lediglich als kleinen Hacker bezeichnet hatten. Das komplette Interview wird am Mittwochabend (Donnerstag 0400 MESZ) ausgestrahlt.
Vor rund einem Jahr hatte Snowden die Spähaffäre ins Rollen gebracht, indem er massenhaft vertrauliche NSA-Dokumente an Journalisten übergab. Er wird von den USA per Haftbefehl gesucht. Der NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages will den Whistleblower als Zeugen vernehmen. Unklar ist noch, wo und wie.