Kerry: "Amerika wird Israel nicht enttäuschen"
Washington - Bei den Verhandlungen gehe es darum, Teheran zu testen, sagte Kerry in einer Rede vor der proisraelischen Lobby-Organisation AIPAC am Montagabend (Ortszeit) in Washington. "Und Sie können sicher sein: Wenn der Iran diesen Test nicht besteht, wird Amerika Israel nicht enttäuschen." Die USA werden Israel "jeden Tag der Woche und jeden Schritt des Weges" begleiten.
Kerry gab sein Versprechen, dass mit dem Iran eine Vereinbarung über dessen Atomprogramm nur unter drei Bedingungen unterzeichnet werde: Erstens müsse der Bau von Nuklearwaffen ausgeschlossen und zweitens langfristig gesichert sein, dass Teheran nur friedliche Absichten verfolgt. Drittens müsse das Programm durchschaubarer werden, damit die USA rechtzeitig reagieren könnten, falls der Iran doch eine Bombe entwickle. "Sie haben mein Wort", sagte Kerry, "die Vereinigten Staaten werden nur ein Abkommen unterschreiben, das (diese) drei kritischen Fragen richtig beantwortet."
Eine Nuklearwaffe in den Händen Teherans würde ein gefährliches Wettrüsten in der Region lostreten, sagte Kerry. "Wir werden das nicht zulassen - Punkt, Ende der Geschichte." Zwar sollte man die Chancen der Diplomatie nutzen. Bei einem Scheitern könnten die seit dem Übergangsabkommen vom November teilweise gelockerten Sanktionen aber jederzeit verschärft werden. "Es wird nur etwa zwei Stunden dauern, das durch das Abgeordnetenhaus und den Senat zu bekommen", versicherte Kerry. US-Präsident Barack Obama hatte zuvor gedroht, ein US-Gesetz über neue Iran-Sanktionen notfalls per Veto zu stoppen.
Obamas Verpflichtung gegenüber Israel sei "unerreicht", sagte Kerry. Mit der "ganzen Kraft" der amerikanischen Diplomatie wolle dieser die zwei wichtigsten Sicherheitsfragen Israels beantworten - einen nuklear bewaffneten Iran verhindern und den Konflikt mit den Palästinensern beilegen. Obama hatte am Montag den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu im Weißen Haus empfangen und auf die Kompromissbereitschaft von Israelis und Palästinensern gedrängt.
Das "American Israel Public Affairs Committee" gilt als mächtigste Lobby israelischer Interessen in den USA. In der Organisation mit Sitz in Washington engagieren sich etwa 100 000 Aktivisten, Juden und Nicht-Juden, über Parteigrenzen hinweg für die Festigung der Verbindungen beider Länder. AIPAC setzt sich unter anderem für die massive finanzielle Unterstützung der USA an Israel ein. Seit der Gründung Israels flossen mindestens 118 Milliarden Dollar.
2012 hatte Obama selbst bei der jährlichen AIPAC-Konferenz gesprochen, 2013 vertrat ihn Vizepräsident Joe Biden. Netanjahu sollte dort am (heutigen) Dienstag sprechen.