Keine Lösung im Machtkampf der Linken in Sicht

Der Geschäftsführende Parteivorstand der Linken wird sich heute erneut mit dem Machtkampf um den Vorsitz befassen müssen.
dpa |
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Berlin - Eine Einigung zwischen Bundestagsfraktionsvize Dietmar Bartsch und dem früheren Parteichef Oskar Lafontaine ist auch bei einem Krisentreffen der beiden am Sonntagabend nicht erreicht worden, wie die "Berliner Zeitung" (Montag) unter Berufung auf führende Parteikreise berichtet.

Bartsch hat bisher als einziger seine Kandidatur erklärt und will davon nicht abrücken - Lafontaine hat seine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt, verlangt aber, dass kein anderer gegen ihn antritt.

Eine Lösung ist damit zwei Wochen vor dem Bundesparteitag nicht in Sicht. Bartsch und Lafontaine hatten ihre Positionen am Sonntag jeweils nochmals bekräftigt. An dem Treffen am Abend nahm auch der derzeitige Parteichef Klaus Ernst teil. Er hat sich zu eigenen Ambitionen bisher nicht geäußert, gilt aber als Unterstützer Lafontaines. Co-Chefin Gesine Lötzsch war wegen einer Erkrankung ihres Mannes zurückgetreten.

Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi warnte zum wiederholten Male vor einer Spaltung der Partei. Es gebe nur zwei Wege: "Entweder man geht aufeinander zu oder man trennt sich. Natürlich bin ich dafür, dass wir aufeinander zugehen", sagte er am Sonntagabend im ZDF. Lafontaine widersprach dem im selben Sender: "Das halte ich für übertrieben."

Eine Lösung mit Bartsch als männlicher Teil der traditionellen Doppelspitze und Lafontaines Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht als weiblicher scheint vom Tisch zu sein. Die frühere Wortführerin der Kommunistischen Plattform in der Partei schloss dies aus.

Der Streit ist auch ein Richtungsstreit. Bartsch wird vor allem von den Ostverbänden unterstützt, die einen gemäßigten Kurs Richtung Regierungsbeteiligung fahren wollen. Lafontaine steht für einen harten Oppositionskurs und wird vor allem von den Westverbänden unterstützt.

Der frühere Linke-Vorsitzende Lothar Bisky sprach sich für eine Kampfkandidatur aus. "Zwei Kandidaten sind eine Bereicherung des Parteilebens und kein Problem", sagte der Europaabgeordnete dem "Tagesspiegel am Sonntag". Der neue Parteivorstand soll auf dem Parteitag in Göttingen am 2. und 3. Juni gewählt werden.

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