Keine Entscheidung über AfD-Ausschluss von Daniel Halemba

Der Landesvorstand der AfD hat bei seiner Sitzung am Dienstag keine Entscheidung über ein mögliches Parteiausschlussverfahren für den Landtagsabgeordneten Daniel Halemba getroffen. Eine zuvor notwendige juristische Bewertung der Angelegenheit liege noch nicht vor, hieß es am Abend aus Vorstandskreisen.
von   dpa
Daniel Halemba kommt zur Plenarsitzung des Bayerischen Landtags.
Daniel Halemba kommt zur Plenarsitzung des Bayerischen Landtags. © Peter Kneffel/dpa/Archivbild

Halemba wird vorgeworfen, in Unterfranken Mitglieder in die AfD aufgenommen zu haben, ohne dass - wie vorgeschrieben - deren Wohnsitz geprüft wurde. Auf diese Weise soll der 22-Jährige seine Wahl zum Landtagskandidaten unterstützt haben. Die Rechtslage ist nach Angaben aus Parteikreisen nicht eindeutig.

Halemba selbst legte seine Parteiämter nieder und lässt seine Mitgliedschaft ruhen. Sein Mandat als Abgeordneter will er aber behalten. AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel hatte sich für ein Ausschlussverfahren ausgesprochen. Teile der Landtagsfraktion und Teile des Landesvorstandes stützen den Jung-Abgeordneten.

Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Würzburg gegen Halemba unter anderem wegen Volksverhetzung. Der AfD-Politiker hatte ein Gästebuch der vom Verfassungsschutz beobachteten Studentenverbindung Teutonia Prag zu Würzburg, deren Mitglied er ist, mit dem Schriftzug "Sieg Heil" versehen.

Die bayerische AfD steuert in wenigen Tagen auf einen Landesparteitag zu, bei dem der gesamte Landesvorstand um Landeschef Stephan Protschka zur Wahl stehen wird. Einige Mitglieder des Führungsgremiums hatten eine erneute Kandidatur unter anderem wegen innerparteilicher Spannungen in Frage gestellt.

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