Kein Alkohol nach 22 Uhr? Eine Schnapsidee!
Ein weiteres Verbot im deutschen Verbots-Wirrwarr? Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert gemeinsam mit der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler (CSU), den Verkauf von Alkohol nach 22 Uhr zu verbieten. Ihr Vorschlag zielt vor allem auf Jugendliche ab, die sich vor Tankstellen oder Supermärkten betrinken und später in Discos weiterziehen.
Eine Schnapsidee. Denn der Verkauf von Hochprozentigem an Jugendliche unter 18 Jahren ist bereits untersagt. Außerdem: Ein Verbot ab 22 Uhr wird die Feierwütigen kaum davon abhalten, sich nicht schon früher ausreichend mit Bier und Schnaps einzudecken.
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Kontrollieren und aufklären statt verbieten muss deshalb die Devise sein. Die Politik sollte vielmehr sicherstellen, dass bestehende Gesetze eingehalten werden, bevor sie neue verabschiedet. Denn noch immer werden die Ausweiskontrollen in Supermärkten und Tankstellen viel zu lax gehandhabt.
Auch sollte an den Schulen weiterhin verstärkt über die Gefahren von Alkohol aufgeklärt werden. Dass der Präventionsunterricht wirkt, zeigen aktuelle Statistiken des Statistischen Bundesamtes. So ist die Zahl der jugendlichen Komasäufer 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent zurückgegangen – ganz ohne ein nächtliches Verkaufsverbot.
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