Katholische Kirche: Zweifel am Personal

Der AZ-Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt über den Zustand der katholischen Kirche und ihr bestehendes Personalproblem.
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Georg Thanscheidt, AZ-Vize-Chefredakteur.
Petra Schramek Georg Thanscheidt, AZ-Vize-Chefredakteur.

Der AZ-Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt über den Zustand der katholischen Kirche und ihr bestehendes Personalproblem.

München - Um mit Marx – nicht Reinhard oder Karl, sondern Groucho – zu sprechen: Man fragt sich wirklich, ob man in diesem Verein noch Mitglied sein sollte, wenn er solche Mitglieder akzeptiert. Die Rede ist von der katholischen Kirche. Und von ihren herausgehobenen Mitgliedern – den Priestern und Bischöfen.

Ein kurzer Blick in die kirchliche Welt und die Nachrichten der letzten vier Wochen genügt, um Zweifel an Gottes Bodenpersonal zu wecken. Da baut sich ein Bischof in Limburg für fast 40 statt veranschlagter fünf Millionen Euro einen Palast, der einem – wenn man nicht begeisterter „Schöner Wohnen“-Leser ist – selbst als Unbeteiligtem die Schamesröte ins Gesicht treibt. Und er brüstet sich noch damit, dass er dafür nicht das Kirchensteueraufkommen angetastet hat, sondern nur das auf kirchlichen Pfründen basierende Vermögen.

 

Ein großer Skandal – und ganz viele kleine

 

Dieser Skandal beherrscht zu Recht die Berichterstattung der letzten Wochen – aber auch die „Fußnoten“ in den Zeitungen sind besorgniserregend: Ein deutscher Pfarrer sitzt in Südafrika wegen Missbrauchsvorwürfen in Auslieferungshaft, ein peruanischer Bischof zeugt eine Tochter und will die Mutter zur Abtreibung zwingen. Gegen einen seiner Amtskollegen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Kindesmissbrauchs, auch in Polen sind zahlreiche Verfahren gegen Pfarrer und Mönche anhängig.

Dies alles sind Zeichen eines Sittenverfalls in einer moralischen Anstalt namens Kirche. Man hätte sich gestern hierzu eine klare Botschaft, einen Aufruf zur Umkehr aus Rom erwartet. Er kam nicht.

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