Karlsruhe weist Eilanträge der Sender zum Rundfunkbeitrag ab

Dämpfer für die öffentlich-rechtlichen Sender: Das Bundesverfassungsgericht hat die Eilanträge der Rundfunkanstalten gegen die Blockade der Erhöhung des Rundfunkbeitrags abgewiesen. Damit kann der monatliche Beitrag nicht wie geplant zum Jahreswechsel steigen.
dpa |
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Das Bundesverfassungsgericht hat die Eilanträge von ARD, ZDF und Deutschlandradio gegen die Blockade der Erhöhung des Rundfunkbeitrags abgewiesen.
Das Bundesverfassungsgericht hat die Eilanträge von ARD, ZDF und Deutschlandradio gegen die Blockade der Erhöhung des Rundfunkbeitrags abgewiesen. © Marius Becker/dpa
Karlsruhe

Das Bundesverfassungsgericht hat die Eilanträge von ARD, ZDF und Deutschlandradio gegen die Blockade der Erhöhung des Rundfunkbeitrags durch Sachsen-Anhalt abgewiesen. Sie seien nicht gut genug begründet worden, entschieden die Richter des Ersten Senats am Dienstag.

Damit kann der monatliche Beitrag nicht wie geplant zum Jahreswechsel um 86 Cent auf 18,36 Euro steigen. Über die Verfassungsbeschwerden der öffentlich-rechtlichen Sender ist damit noch nicht entschieden. Diese seien "weder offensichtlich unzulässig noch offensichtlich unbegründet", hieß es in dem am Abend in Karlsruhe veröffentlichten Beschluss. (Az. 1 BvR 2756/20 u.a.)

Aktuell liegt der Rundfunkbeitrag bei 17,50 Euro. Den zusätzlichen Bedarf von 86 Cent im Monat hatte eine unabhängige Kommission, die KEF, ermittelt. Es wäre die erste Erhöhung seit 2009. Sie soll eine Finanzlücke von 1,5 Milliarden Euro zwischen 2021 und 2024 ausgleichen. Der Rundfunkbeitrag, der seit 2013 nicht mehr als geräteabhängige Gebühr, sondern je Wohnung erhoben wird, ist die Haupteinnahmequelle für die öffentlich-rechtlichen Sender.

Damit der ausgehandelte Staatsvertrag in Kraft treten kann, fehlt allerdings die Zustimmung Sachsen-Anhalts. Dort hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff am 8. Dezember den Gesetzentwurf vor der Abstimmung im Landtag zurückgezogen, weil sich abzeichnete, dass seine CDU - anders als die Koalitionspartner SPD und Grüne - die Erhöhung nicht mittragen würden. Damit ist die Erhöhung generell blockiert, denn alle 16 Landesparlamente müssen zustimmen.

© dpa-infocom, dpa:201222-99-789028/3

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Max Merkel am 23.12.2020 07:23 Uhr / Bewertung:

    Das ist immer die Gleiche Taktik dieser Juristen. Im Hauptverfahren bekommen dann ARD u. ZDF wieder Recht. Nach Rücksprache mit Berlin wird dann dieses Urteil gesprochen. Jetzt ist klar, warum von zehn Politikern neun Juristen sind.

  • Manmeintjanur am 22.12.2020 20:13 Uhr / Bewertung:

    Dass es vorerst nicht zur Erhöhung der Zwangsbeiträge kommt ist der dortigen starken AfD zu verdanken. Um zu vermeiden, dass CDU und AfD gemeinsam ablehnen hat Ministerpräsident Reiner Haseloff den Antrag vorsorglich zurückgezogen.

  • Der wahre tscharlie am 23.12.2020 17:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Manmeintjanur

    Na na na, nicht so stark die Werbetrommel für die AfD rühren grinsen
    Erstens kommts anders, zweitens als man denkt....

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