Kanzlerkandidat Steinmeier - „Karriere-Bürokrat ohne Ausstrahlung“?
NEW YORK - Das renommierte US-Magazin „Newsweek“ macht in seiner aktuellen Ausgabe mit einer großen Geschichte über den Niedergang der europäischen Linken auf. Vor allem am deutschen SPD-Hoffnungsträger und frischgebackenen Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier lässt der Autor des Artikels kein gutes Haar.
So schnell kann’s gehen. SPD–Kanzlerkandidat und Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat es auf den Titel der aktuellen Ausgabe des renomierten US–Magazins „Newsweek“ geschafft. Positive Berichterstattung liest sich aber anders. Über dem Foto Steinmeiers prangt in dicken Lettern: „Die lahme Linke – warum Steinmeier mehr Ärger für das moderne Europa bedeutet.“
Im Text selbst wird kaum ein gutes Haar am Kanzlerkandidaten gelassen, der ein „Karriere-Bürokrat ohne Ausstrahlung“ sei. Und diese „merkwürdige Gestalt“ solle nun die Probleme der SPD lösen? Dass er der zweitbeliebteste Politiker nach Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Bevölkerung ist, verdanke er vor allem dem Amt des Außenministers. Für die meisten Deutschen bleibe er aber „rätselhaft“. Er habe zwar einen „verschrobenen Charme, aber kaum Präsenz auf der Bühne“. Seine Biografie an sich könne „nicht unspektakulärer“ sein.
Die Zerrissenheit der SPD werde auch er nicht lösen, den Links-Drift nicht stoppen. Ein einziger Verriss Steinmeiers also. Kleiner Trost: Die Linken in England, Frankreich und Italien kommen in dem Artikel nicht besser weg.
Marius Thies