Kanzleramt-IT von Spionage-Attacke nicht infiziert

Das IT-System des Kanzleramtes soll von der Spionage-Attacke auf eine Mitarbeiterin der Regierungszentrale nicht betroffen sein. Es gebe keinen Anlass, die Vorkehrungen gegen Computerspionage zu überdenken.
von  dpa
Auf einem Computer im Bundeskanzleramt ist Spionagesoftware entdeckt worden.
Auf einem Computer im Bundeskanzleramt ist Spionagesoftware entdeckt worden. © dpa

Berlin - Computer des Kanzleramts sind nach Darstellung der Bundesregierung durch eine Spionageattacke auf eine Mitarbeiterin der Regierungszentrale nicht geschädigt worden. Das IT-System des Amtes sei nicht infiziert worden, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Montag in Berlin. Es habe keine Gefahr gegeben.

Das von der "Bild"-Zeitung beschriebene "Angriffsmuster" auf die Mitarbeiterin des Kanzleramts wollte sie ausdrücklich nicht bestätigen. Das zuständige parlamentarische Gremium zur Kontrolle der Geheimdienste sei informiert worden.

Es gebe keinen Anlass, die Vorkehrungen des Kanzleramts gegen Computerspionage grundsätzlich zu überdenken, sagte Wirtz. Kanzleramt und Bundesregierung hätten die Gefahren durch Cyber-Spionage im Blick. Weitere Details wollte die Sprecherin nicht nennen.

Die Zeitung hatte berichtet, eine Referatsleiterin aus der Europapolitik-Abteilung habe ein Dokument auf einem privaten USB-Stick mit nach Hause genommen. Dort habe sie auf ihrem Privat-Laptop an dem Dokument weitergearbeitet und das Speichergerät wieder ins Kanzleramt mitgebracht.

Als die Frau dieses in ihren Dienst-Laptop steckte, habe dessen Viren-Scanner wegen "Regin" Alarm geschlagen. Die besonders schwer zu entdeckende Software "Regin" wird mit dem US-Abhördienst National Security Agency (NSA) und seinem britischen Partner GCHQ in Verbindung gebracht.

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