Kampf um Aleppo geht weiter

Nach der Vertreibung der Aufständischen aus einem strategisch wichtigen Bezirk in Aleppo haben die Rebellen eine Gegenoffensive angekündigt.
dpa |
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Beirut/New York - "Wir haben uns im benachbarten Stadtteil Sukkari neu gesammelt und bereiten einen Gegenangriff vor", sagte der örtliche FSA-Kommandeur Abu Omar al-Halebi der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag am Telefon. Die Einheiten der Rebellen-Armee FSA mussten sich nach heftigen Kämpfen aus dem südwestlichen Stadtviertel Salaheddin zurückziehen.

Das syrische Militär hatte am Vortag einen neuen Anlauf gestartet, um die Aufständischen aus der seit fast drei Wochen umkämpften Millionenstadt zurückzuschlagen. Beide Konfliktparteien wie Beobachter sehen im Ausgang der Schlacht um Aleppo eine Vorentscheidung mit Blick auf das Schicksal des Regimes von Baschar al-Assad.

Assads Protokollchef Moheddin Muslimani bestritt derweil, zu den Aufständischen übergelaufen zu sein. "Diese Berichte sind ohne Grundlage, ich erfülle meine Pflicht im Präsidentenpalast", zitierte ihn die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Donnerstag. Wenige Stunden zuvor hatte der saudische Nachrichtensender Al-Arabija berichtet, Muslimani habe sich zu den Rebellen abgesetzt.

Assad ernannte am Donnerstag den bisherigen Gesundheitsminister Wael al-Halki zum neuen Ministerpräsidenten, wie das staatliche syrische Fernsehen berichtete. Er ersetzt den bisherigen Regierungschef Riad Hidschab, der am Montag zu den Aufständischen übergelaufen war und sich inzwischen im Ausland aufhält.

Auch der Iran konnte nicht zur raschen Lösung der Syrienkrise beitragen. Eine eintägige Syrienkonferenz in Teheran endete am Donnerstag ohne konkrete Ergebnisse. Der iranische Außenminister Ali-Akbar Salehi konnte am Ende der Tagung nur bekanntgeben, dass sich alle 30 Teilnehmer gegen Gewalt in Syrien und für eine nationale Lösung ohne ausländische Einmischung ausgesprochen hätten.

Aus Sorge über die Gefahr eines langanhaltenden Bürgerkrieges in Syrien rief UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Weltgemeinschaft am Donnerstag zu "kollektiver Verantwortung" auf. "Wir alle sind der syrischen Bevölkerung verpflichtet", sagte er in einer Botschaft an ein internationales Beratertreffen zum Syrienkonflikt in Teheran.

Seit Beginn der Demonstrationen gegen das Assad-Regime vor 17 Monaten sind nach UN-Schätzungen schon etwa 17 000 Menschen ums Leben gekommen, die meisten Zivilisten. Die Zahl der Vertriebenen liegt laut UN bei 1,5 Millionen Syrern.

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