„Kai Diekmann spielt Gott“
Was ein Experte von der Rolle der „Bild“ hält und warum sich ein "Hape Kerkeling" angeblich auf die Seite des Bundespräsidenten stellt.
München - Es ist schon erstaunlich, wer alles davon erfährt, wenn der Bundespräsident dem „Bild“- Chefredakteur auf die Mobilbox spricht: Christian Wulff hat dies am 12. Dezember getan. Am 1. Januar berichtet die Sonntagsausgabe der „Frankfurter Allgemeinen“, einen Tag später die „Süddeutsche Zeitung“.
Zitate werden öffentlich – Wulff habe vom Überschreiten des Rubikon und von Krieg gesprochen. „Bild“ bestätigt den Anruf, bleibt aber sonst wortkarg. Freitag weist Chefredakteur Kai Diekmann den Verdacht einer Medienkampagne von sich. Einer springt Wulff angeblich bei: der Moderator Hape Kerkeling.
Laut Medien-Portal „Meedia“ schrieb er auf Facebook: „Ich bin eindeutig für Wulff.“ Und weiter: „Mal ehrlich, nimmt irgendwer der Bild-Zeitung ernsthaft ab, sie sei an Wahrheit, Anstand und ehrlicher oder gar lupenreiner Aufklärung interessiert?“ Die Echtheit des Accounts dürfte allerdings eher zweifelhaft sein.
Der Kommunikationsberater Hasso Mansfeld analysiert im Branchen-Magazin „Werben und Verkaufen“, Diekmann wolle zeigen, dass Politik nicht ohne die „Bild“ betrieben werden könne. „Kai Diekmann spielt Gott“, fasst er seinen Vorwurf zusammen.
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