Kämpfe im ostukrainischen Donezk gehen weiter
Donezk - In einigen Vierteln war den Angaben zufolge die Gasversorgung unterbrochen. In den vergangenen Tagen waren bei dem Konflikt allein in Donezk zahlreiche Menschen getötet worden.
Nach Informationen der Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ostukraine wurden beim Beschuss von zwei Wohnhäusern und einem Krankenhaus im Zentrum von Donezk zudem mindestens ein Mensch getötet und einer verletzt.
An der Spitze der selbst ernannten Volksrepublik Donezk gab es derweil einen Wechsel. Ihr Anführer Alexander Borodaj trat zurück, wie russische Medien berichteten. Ihn ersetzt der gebürtige Donezker Alexander Sachartschenko von der nationalistischen Bewegung Oplot (Bollwerk). Borodaj erklärte nach einem Bericht der russischen Staatsagentur Ria Nowosti, er sei als Krisenmanager gekommen, nun werde er als Berater in Donezk bleiben.
Russland kritisierte unterdessen die dauerhafte Präsenz von Kriegsschiffen aus Nato-Staaten im Schwarzen Meer scharf. Dies verstoße nicht nur gegen internationale Abkommen, sagte Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko der Agentur Interfax. Die Schiffe trügen auch nicht zur Deeskalation im Ukraine-Konflikt bei. "Es ist klar, dass es für solche Schiffe nicht an Aufmerksamkeit seitens der russischen Marine und Luftstreitkräfte mangeln wird", sagte Gruschko.
Die Nato fahre eine "antirussische Kampagne", die das Bündnis erneut in die Sackgasse des Kalten Krieges führe. Zudem wirft Russland dem westlichen Militärblock vor, den Ukraine-Konflikt als eigene Daseinsberechtigung zu missbrauchen - wie andere Konflikte etwa im Norden Afrikas und im Nahen Osten.
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen habe sich bei seinem Besuch in Kiew am Donnerstag nicht einmal besorgt gezeigt über die Opfer und die Flüchtlingswelle in der Ostukraine, sagte Gruschko. Stattdessen heize die Nato den Konflikt an mit Übungen und Aufrufen, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. "Russland wird auf alle Handlungen für eine weitere Annäherung des militärischen Nato-Potenzials an seiner Flanke eine Antwort finden", sagte er.