Kabul: Dutzende Tote bei Explosion von Autobombe
Nach einem der schwersten Anschläge in der afghanischen Hauptstadt Kabul seit Jahren ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen.
Kabul - Mindestens 64 Menschen seien am Mittwoch getötet und weitere 320 verletzt worden, hieß es in einer Mitteilung des Innenministeriums. Es handele sich um Zivilisten, unter ihnen seien Frauen und Kinder. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh, sprach sogar von 80 Toten und 350 Verletzten. Viele Verletzte seien in kritischer Verfassung.
Die Autobombe war um 8.30 Uhr (Ortszeit) etwa 300 Meter von der deutschen Botschaft entfernt explodiert. In der Gegend liegen auch andere Botschaften, Ministerien und das Nato-Hauptquartier. Das Auswärtige Amt äußerte sich zunächst nicht zu der Detonation.
Französische Medien: Schäden an deutscher Botschaft
Nach französischen Angaben hat die Explosion Schäden in den Botschaften Deutschlands und Frankreichs verursacht. "Die Informationen, über die ich derzeit verfüge sind, dass es materielle Schäden in der Botschaft Frankreichs gibt", sagte sie am Mittwochvormittag im französischen Radio Europe 1. "Es gibt auch materielle Schäden in der Botschaft Deutschlands."
Nato verurteilt "barbarischen Anschlag"
Die Nato-Mission in Afghanistan verurteilte die Bluttat scharf. Der Anschlag vom Mittwoch, zu dem sich zunächst niemand bekannte, spiegele die "barbarische Natur" der Täter und deren völlige Gleichgültigkeit gegenüber Zivilisten, erklärte das Hauptquartier des Einsatzes "Resolute Support" in Kabul. Zugleich lobte die Nato die lokalen Sicherheitskräfte, die sich dem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug entgegen gestellt hätten, bevor dieses mitten im schwer gesicherten Regierungs- und Diplomatenviertel explodierte.
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