Junge Union: Volksbefragungen beim Bau neuer Stromtrassen
Volksbefragungen beim Bau von Stromtrassen und Kraftwerken - dafür will sich die Junge Union in Bayern einsetzen. Der CSU-Nachwuchs wartet bei der Landesversammlung heute gespannt darauf, was Parteichef Seehofer dazu sagen wird.
Bindlach - Die Junge Union (JU) in Bayern will sich für eine stärkere Beteiligung der Bürger bei der Energiewende einsetzen. Zum Auftakt der JU-Landesversammlung am Samstag in Bindlach (Landkreis Bayreuth) soll dazu ein Leitantrag verabschiedet werden, der Volksbefragungen beim Bau von Stromtrassen und neuen Kraftwerken vorsieht.
Dadurch würde zum einen die Bevölkerung rechtzeitig über geplante Projekte informiert und die Akzeptanz erhöht, zum anderen entstünde Planungssicherheit für alle Beteiligte, heißt es in dem Papier.
Die JU will bei der zweitägigen Versammlung in Oberfranken zugleich Position zur umstrittenen Erkundung und Gewinnung von Erdgas aus tiefen Gesteinsschichten beziehen, dem sogenannten Fracking. Der Leitantrag sieht mehrere Beschlussvarianten vor - diese reichen von einem generellen Fracking-Verbot bis hin zu einer Erlaubnis unter bestimmten Bedingungen.
Am Samstag wird Ministerpräsident Horst Seehofer als Gast erwartet. Viele Punkte im Leitantrag decken sich mit der Politik des CSU-Chefs. Im Entwurf wird etwa Seehofers 10H-Regelung ausdrücklich begrüßt, wonach der Abstand eines Windrads zur Wohnbebauung das Zehnfache der Höhe dieses Windrads betragen muss, Ausnahmen aber möglich sind.