Jemen kann Al-Kaida nicht alleine besiegen

Die Armee des Jemens ist nach Einschätzung von Verteidigungsminister Mohammed Nasser Ali nicht in der Lage, die Al-Kaida-Zellen in dem Land alleine zu besiegen.
dpa |
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Sanaa - In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Sanaa sagte Ali, der im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben drei Attentatsversuche überlebt hat: "Für den Kampf gegen Al-Kaida brauchen wir internationale Unterstützung."

Dies sei jetzt noch wichtiger als vor einem Jahr, da die Terroristen den politischen Konflikt zwischen den Anhängern und Gegnern von Präsident Ali Abdullah Salih ausgenutzt hätten, um ihre Aktivitäten auszuweiten. Der Jemen sei bedauerlicherweise ein Magnet für Terroristen aus aller Welt, erklärte der Minister.

"Im Militärkrankenhaus der Stadt Aden liegen im Moment 20 Leichen von Al-Kaida-Kämpfern. Die meisten von ihnen sind Ausländer aus Tschetschenien, Syrien, Somalia, Pakistan, Saudi-Arabien, Marokko und Ägypten", sagte Ali. Auf dem Flughafen der Provinz Schabwa seien kürzlich zwei Marokkaner angekommen. Einer der beiden Männer sei unter Terrorverdacht festgenommen worden. Der zweite Marokkaner sei kurze Zeit später in einem Al-Kaida-Lager im Bezirk Assan aufgetaucht.

Zu dem Vorschlag einiger islamistischer Extremisten, nach den schiitischen Houthi-Rebellen und der südlichen Separatistenbewegung demnächst auch Al-Kaida zum "nationalen Dialog" der politischen Kräfte des Landes einzuladen, sagte Ali: "Al-Kaida kann man nur mit militärischen Mitteln bekämpfen. Mit Al-Kaida kann man keinen Dialog führen."

Zu den wichtigsten Aufgaben der Übergangsregierung, die nach der schrittweisen Entmachtung von Langzeitpräsident Salih im vergangenen Jahr gegründet worden war, gehöre die Restrukturierung der Streitkräfte, betonte der Minister, der aus dem vormals unabhängigen sozialistischen Süd-Jemen stammt und auch schon unter Salih Verteidigungsminister war. Konkrete Aussagen, wann die zahlreichen Kommandeure abgesetzt werden sollen, die zu Salihs Familie gehören, wollte Ali jedoch nicht machen.

Der Minister, der zu Sowjetzeiten in Leningrad studiert hatte, hatte zuletzt im vergangenen September in Aden einen Attentatsversuch überlebt. Damals hatte sich ein Selbstmordattentäter neben seinem Konvoi in die Luft gesprengt und zwölf Leibwächter des Ministers verletzt. Ali selbst überlebte dank der Panzerung seines Fahrzeuges.

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