Japan: Aso wird neuer Premier
Es war der vierte Anlauf des konservative «Falken» um das höchste politische Amt: Taro Aso setzte sich gegen die Ex-Verteidigungsministerin Yuriko Koike durch, die als erste Frau in der LDP angetreten war.
Der frühere japanische Außenminister Taro Aso hat am Montag die Wahl zum neuen Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) gewonnen. Er setzte sich mit überwältigender Mehrheit gegen seine vier Mitbewerber durch. Damit wird der konservative Parteiveteran, der vor zwei Tagen 68 wurde, am Mittwoch mit der LDP-Mehrheit im Unterhaus des Parlaments auch zum Nachfolger von Yasuo Fukuda als Ministerpräsident des Landes gewählt.
Auf Aso entfielen 351 der insgesamt 525 gültigen Stimmen. Die frühere Verteidigungsministerin Yuriko Koike, die als erste Frau in der über 50-jährigen Geschichte der LDP angetreten war, kam auf lediglich 46 Stimmen. Für Aso, der im Ruf eines konservativen «Falken» steht, war es der vierte Anlauf um das höchste politische Amt gewesen. In Japan gab es in den vergangenen 20 Jahren bereits 13 Premiers. Der scheidende Amtsinhaber Fukuda hatte kürzlich nach lediglich knapp einem Jahr seinen Rücktritt erklärt. Als Grund hatte Fukuda die Blockade im Parlament angeführt, wo die oppositionelle Demokratische Partei (DPJ) seit Juli 2007 die Mehrheit im Oberhaus stellt. Seither blockiert sie das Gesetzgebungsverfahren, um Neuwahlen zu erzwingen. Diese werden bald erwartet. Im Gespräch ist der 26. Oktober. (dpa)
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