Jamaika-Sondierungen: Seehofer ruft zu Disziplin auf

CSU-Chef Horst Seehofer fordert alle Seiten zu mehr Diszplin bei den Jamaika-Sondierungen auf. Mit einem Grünen-Politiker war er sogar frühstücken.
von  dpa
Horst Seehofer fordert alle Parteien zu mehr Disziplin auf.
Horst Seehofer fordert alle Parteien zu mehr Disziplin auf. © Michael Kappeler/dpa

BerlinCSU-Chef Horst Seehofer hat alle Seiten zu einer disziplinierten Anstrengung in der entscheidenden Sondierungsrunde über ein Jamaika-Bündnis aufgerufen.

"Das ist heute schon ein hartes Stück Arbeit, weil die besonders wichtigen Themen auf der Tagesordnung stehen", sagte Seehofer am Samstag bei seinem Eintreffen zu den Verhandlungen an der CDU-Zentrale in Berlin.

Einigungsfrist bis Sonntagabend

"Ich glaube, man kann heute Abend schon eine bessere Einschätzung abgeben, ob es funktioniert oder nicht. Aber entschieden - schlussendlich - wird morgen."

Nachdem die angestrebte Einigung bis zum Freitagmorgen wegen unüberbrückbarer Gegensätze gescheitert war, haben sich CDU, CSU, Grüne und FDP nun eine Einigungsfrist bis Sonntagabend gesetzt.

Auf die Frage, was für eine Einigung geschehen müsse, sagte der bayerische Ministerpräsident: "Viel. Lassen Sie uns die Chancen der nächsten Stunden. Es ist jetzt doch ein entscheidender Tag und den muss man diszipliniert angehen." Zur Stimmung unter den Sondierern äußerte er sich zurückhaltend: "Wir sind in jedem Fall heute ausgeschlafen. Das ist eine gute Voraussetzung."

Frühstück mit Kretschmann

Mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann von den Grünen habe er gut gefrühstückt, sagte Seehofer. "Wichtige politische Dinge werden oft bei Frühstücken entschieden." Entschieden worden sei aber nichts. Mit Kretschmann hätte er immer eine Koalition bilden können - wohl auch mit der Lösung von Migrationsfragen. "Aber hier sitzen andere Leute für die Grünen" mit am Tisch, sagte Seehofer.

Zu einem Bericht der Bild-Zeitung, nach dem die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner dafür eintrete, den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2018 per Urwahl bestimmen zu lassen, äußerte sich Seehofer zurückhaltend. Er beteilige sich nicht an Personaldiskussionen, "solange wir hier über die historisch wichtige Frage reden, ob eine Regierungsbildung möglich ist". Dies habe die CSU so vereinbart.

Seehofer kämpft in einem CSU-internen Machtkampf gegen den bayerischen Finanzminister Markus Söder ums politische Überleben. Aigner ist Vorsitzende des wichtigen CSU-Bezirks Oberbayern.

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