Istanbul: Staatsanwalt als Geisel genommen

Geiseldrama in Istanbul: Mitglieder einer linksextremistischen Untergrundgruppe halten den ermittelnden Staatsanwalt im Fall der Gezi-Proteste als Geisel gefangen. Sie drohen damit, den Mann zu erschießen.
dpa/az |
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Verstörende Bilder aus dem Justizgebäude: Ein Geiselnehmer bedroht Staatsanwalt Mehmet Selim Kiraz mit einer Waffe.
twitter/@Corriereit Verstörende Bilder aus dem Justizgebäude: Ein Geiselnehmer bedroht Staatsanwalt Mehmet Selim Kiraz mit einer Waffe.

Istanbul - Eine linksextremistische Untergrundgruppe hat in der türkischen Metropole Istanbul den Staatsanwalt Mehmet Selim Kiraz als Geisel genommen und mit seiner Ermordung gedroht. Zu der Tat am Dienstag im zentralen Justizgebäude bekannte sich die verbotene DHKP-C. Bei dem Staatsanwalt handelt es sich um den Ankläger im Fall des Jugendlichen Berkin Elvan, der bei den Gezi-Protesten 2013 von einer Tränengaskartusche der Polizei tödlich verletzt worden war.

Die DHKP-C forderte auf ihrer Facebook-Seite unter anderem, die Polizisten, die für den Tod Berkin Elvans verantwortlich seien, müssten ein öffentliches Geständnis ablegen. Ermittlungen gegen Demonstranten, die wegen des Todes Berkin Elvans protestiert hatten, müssten eingestellt werden. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, werde der Staatsanwalt getötet.

Über das Schicksal der Geisel war nach Ablauf des von der DHKP-C gestellten Ultimatums am Nachmittag zunächst nichts bekannt. Der Vater Berkin Elvans, Sami Elvan, teilte über Twitter mit, er wolle nicht, dass jemand zu Schaden komme. "Ich will nur einen gerechten Prozess", schrieb er.

Die Nachrichtenagentur DHA meldete vor Ablauf des Ultimatums, ein Spezialkommando der Polizei sei in das Gebäude eingedrungen. Schüsse seien zu hören gewesen.

Berkin Elvan war im Sommer 2013 ins Koma gefallen und im März vergangenen Jahres im Alter von 15 Jahren gestorben, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben. Die Ermittlungen in dem Fall haben bislang keine Fortschritte gemacht.

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