Ist Wolfgang Schäuble unendlich belastbar?

Der AZ-Chefreporter Matthias Maus über Wolfgang Schäubles nächsten Job
Matthias Maus |
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Wolfgang Schäuble hat gerade genug um die Ohren. Die Fachminister wollen sein Geld, sie ärgern ihn ständig mit Steuersenkungsideen oder Forderungen nach Betreuungsgeld. Das und die Euro-Krise sind sein Alltag. Und dann ist da auch noch die Sache mit den NSU-Morden. Die Vergangenheit als Innenminister holt ihn ein. Belastungen allenthalben.

In so einer Situation eine Aufgabe zusätzlich zu übernehmen, das fällt nicht jedem ein. Dem Finanzminister schon. Schäuble soll neuer Euro-Gruppensprecher werden. Das ist ein Job, den Jean-Claude Juncker so plaudernd-jovial ausgefüllt hat, dass man ihn als den eines Conférenciers unterschätzen könnte. Dabei ist es eine Schlüsselposition in Europa.

Zumal in der Euro-Krise ist gar nicht überschätzen, wie wichtig die Arbeit eines Koordinators ist, der die Beschlüsse der Finanzminister vorbereitet. Insofern ist es glaubwürdig, wenn Schäuble sich in der Verantwortung sieht, wenn er sich für den richtigen Mann an der richtigen Stelle hält.

Und dennoch bleiben Zweifel. Seit 22 Jahren lebt und arbeitet Schäuble mit seiner schweren Behinderung nach dem Attentat. Rückschläge und Nackenschläge auch von seiner jetzigen Chefin hat er klaglos eingesteckt. Dass er immer wieder an die Grenzen seiner Belastbarkeit geht, ist seine Entscheidung. Schäuble sieht sich als Pflichtmensch gefordert. Und doch ist die Frage, wann die Pflicht einen Menschen überfordert.

 

 

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