Israels Luftwaffe fliegt Vergeltungsangriffe am Golan
Tel Aviv/Damaskus - Nach dem Bombenanschlag auf eine Militärpatrouille auf den Golanhöhen hat die israelische Luftwaffe Vergeltungsangriffe auf grenznahe Stellungen der syrischen Armee geflogen.
Ziele seien ein Trainingslager, Hauptquartiere sowie Artilleriestellungen auf dem von Syrien kontrollierten Teil des Golan gewesen, teilte die israelische Armee heute mit.
Die angegriffenen Einrichtungen seien an der Durchführung des Anschlags am Vortag beteiligt gewesen, bei dem vier israelische Militärs, darunter ein Offizier, verletzt worden waren. Nach Informationen arabischer Medien wurden auch Luftabwehrstellungen bombardiert. Am Vortag hatte bereits israelische Artillerie Stellungen des syrischen Militärs beschossen.
Israel hatte die syrischen Golanhöhen 1967 erobert und später annektiert. Syrien fordert das Gebiet zurück. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad behauptet, die Rebellen würden von Israel unterstützt. Die Israelis haben Kriegsverletzte aus Syrien behandelt.
Seit 2012 sind israelische Soldaten wiederholt aus Syrien unter Beschuss geraten. Meist hat es sich jedoch nach Einschätzung der Armee nicht um gezielte Angriffe gehandelt, der Beschuss sei vielmehr Folge des Bürgerkrieges in Syrien gewesen. In einigen Fällen hatte Israel zurückgeschossen, bisher jedoch nicht die Luftwaffe in der Golan-Region eingesetzt. Israelische Angriffe hatte es in Syrien zuletzt auch auf mutmaßliche Raketenlieferungen für die libanesische Hisbollah-Miliz gegeben.
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