Israel will mit Burgas-Drahtziehern "Rechnung begleichen"

Israel nimmt nach dem blutigen Selbstmordanschlag auf seine Landsleute in Bulgarien den Iran ins Visier.
dpa |
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Israel nimmt nach dem blutigen Selbstmordanschlag auf seine Landsleute in Bulgarien den Iran ins Visier. Izchak Aharonowitsch, Minister für Innere Sicherheit, sagte, es bestehe "kein Zweifel" daran, dass der Iran hinter der Tat am Flughafen der Schwarzmeerstadt Burgas stehe.

Tel Aviv/Teheran - Man werde mit den Verantwortlichen "die Rechnung begleichen", sagte er laut der israelischen Nachrichtenseite ynet. Israel will auch offiziell Beschwerde gegen Teheran beim UN-Sicherheitsrat einlegen. Bei dem Anschlag am Flughafen von Burgas waren sieben Menschen getötet und mehr als 30 verletzt worden.

Der Iran bestritt jegliche Beteiligung an der Tat. Der Iran verurteile alle Anschläge auf unschuldige Zivilisten als unmenschlich, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ramin Mehmanparast, dem Nachrichtenportal Al-Alam. Auch die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Organisation im Libanon nannte die Vorwürfe aus Jerusalem in einer offiziellen Reaktion lächerlich.

Bei dem Anschlag seien insgesamt fünf Israelis, ein bulgarischer Busfahrer sowie der mutmaßliche Selbstmordattentäter getötet worden, sagte der israelische Außenminister Avigdor Lieberman. Nach seiner Darstellung hat Israel "zuverlässige Informationen" über die Drahtzieher der blutigen Tat. "Hisbollah steht hinter dem Anschlag, in enger Zusammenarbeit mit den iranischen Revolutionsgarden", sagte Lieberman dem Rundfunk. Beweise machte die Regierung bis Donnerstagnachmittag nicht öffentlich.

Die Mitglieder der israelischen Reisegruppe waren am Mittwoch kurz vor dem Selbstmordanschlag auf dem Flughafen des beliebten Touristenortes gelandet. Israelische Medien veröffentlichten am Donnerstag Aufnahmen von Sicherheitskameras, die den mutmaßlichen Attentäter zeigen. Der langhaarige Mann in Sportkleidung habe sich vor der Explosion etwa eine Stunde lang am Ort des Anschlags aufgehalten, berichtete die bulgarische Nachrichtenagentur Novinite. Seine Leiche habe schlimmste Verletzungen aufgewiesen. Er habe gefälschte US-Papiere bei sich gehabt.

Bei der Explosion wurden auch 37 Menschen verletzt, davon drei lebensgefährlich. Ein israelisches Militärflugzeug brachte mehr als 30 verletzte Israelis zurück in ihre Heimat.

Die Bundesregierung sprach den Angehörigen und Opfern des Anschlags ihre Anteilnahme aus. Außenminister Guido Westerwelle sagte in Berlin: "Wir drücken unser Mitgefühl für die Familien aus und trauern um die Opfer." Die Bundesregierung werde alles dafür tun, dass sich die israelischen Partner hier, in Europa, sicher fühlen könnten. Das Attentat müsse aufgeklärt werden, sagte Westerwelle weiter. Die EU-Kommission bot Bulgarien Unterstützung bei der Aufklärung des Anschlags an.

Der jüdische Zentralratspräsident Dieter Graumann sagte, der Anschlag mache deutlich, wie bedroht Israel sei. "Davor dürfen wir auch in Deutschland nicht die Augen verschließen", mahnte er. Es sei unerträglich, dass Israelis sich weder im eigenen Land noch im Ausland sicher fühlen könnten.

US-Präsident Barack Obama sprach dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Telefon sein Beileid aus. Zugleich sagte Regierungssprecher Jay Carney, Obama habe den "abscheulichen Angriff, der unschuldige Israelis und Bulgaren getötet und verletzt hat", scharf verurteilt. Die Nato verurteilte den Terroranschlag ebenfalls. Zuvor hatte bereits die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton gesagt: "Ich bin zutiefst schockiert über die Szenen am Flughafen von Burgas (...)."

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