Israel: Netanjahu fordert Abzug aller pro-iranischen Truppen aus Syrien

Lawrow und Russlands Generalstabschef reisen überraschend zu einem Treffen mit Netanjahu nach Israel. Es geht um die brandgefährliche Lage in Syrien. Israel will seinen Erzfeind Iran ganz aus dem Nachbarland verbannen. Doch Russland verfolgt eigene Interessen.  
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Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, eröffnet das wöchentliche Kabinettstreffen in seinem Büro.
Gali Tibbon/AFP Pool via AP/dpa Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, eröffnet das wöchentliche Kabinettstreffen in seinem Büro.

Lawrow und Russlands Generalstabschef reisen überraschend zu einem Treffen mit Netanjahu nach Israel. Es geht um die brandgefährliche Lage in Syrien. Israel will seinen Erzfeind Iran ganz aus dem Nachbarland verbannen. Doch Russland verfolgt eigene Interessen.

Jerusalem - Russland will nach israelischen Angaben pro-iranische Kräfte in Syrien künftig etwa 100 Kilometer von der Grenzlinie zu Israel fernhalten. Das israelische Fernsehen berichtete am Montag unter Berufung auf einen israelischen Regierungsvertreter, dies habe eine ranghohe russische Delegation bei einem Treffen mit Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeschlagen.

Netanjahu habe bei dem Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und Generalstabschef Waleri Gerassimow aber darauf bestanden, längerfristig müssten alle iranischen Truppen und ihre Verbündeten aus ganz Syrien abziehen, hieß es in dem Bericht. Außerdem müsse der Iran alle Raketen mit großer Reichweite und seine Flugabwehr aus Syrien entfernen, forderte Netanjahu den Angaben zufolge.

Israel drängt Russland, iranischen Einfluss in Syrien zu begrenzen

Netanjahu hatte vor dem Treffen, an dem auch Israels Außenminister Avigdor Lieberman und Generalstabschef Gadi Eisenkot teilnahmen, bekräftigt: "Israel besteht darauf, dass das Entflechtungsabkommen mit Syrien weiter respektiert wird, so wie es jahrzehntelang respektiert wurde, bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien." Israel werde weiterhin gegen jeglichen Versuch des Irans und seiner Verbündeten vorgehen, sich dauerhaft militärisch in Syrien zu etablieren.

Zu einem 1974 mit Syrien geschlossenen Waffenstillstandsabkommen gehört eine entmilitarisierte Zone an der Grenzlinie zu den israelisch besetzten Golanhöhen. Die syrischen Regierungstruppen hatten Ende Juni mit russischer Unterstützung ihre Offensive im Süden Syriens begonnen. Nach dem Abzug von Tausenden Rebellen und ihren Familien hat die syrische Regierung die Kontrolle von weiten Teilen der umkämpften südlichen Provinz Kunaitra übernommen.

Israels Regierung beobachtet die Entwicklung mit Sorge. Sie will verhindern, dass mit Syrien verbündete iranische Kräfte bis an die Grenze vorrücken. Israel drängt Russland, den iranischen Einfluss in Syrien zu begrenzen. Für Moskau ist Teheran aber ein Partner in der Unterstützung für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Nach eigenem Bekunden kann Moskau auch das enge syrisch-iranische Verhältnis kaum beeinflussen.

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